Kuriosität bei den Waldkirchner Gewichthebern: Die TSV-Athleten feierten am Samstag den ersten Heimsieg in der 2. Bundesliga B – dabei war der Gegner gar nicht angereist. Dennoch: Am Ende des ersten „Wettkampfs“ steht eine Mannschaftsleistung von 417 Relativpunkten, die für den Erhalt der Tabellenspitze sorgt.
Was war passiert? Das Athletenteam Vogtland, bestehend aus den beiden Vereinen AC Atlas Plauen und TSG Rodewisch, hatte zwar wegen Krankheiten und Verletzungen um eine Verlegung der Begegnung gebeten, jedoch zu kurzfristig, sodass die Waldkirchner den Termin nicht mehr verschieben konnten. Wären die Athleten aus Thüringen mit auch nur drei Hebern angetreten, hätten sie zumindest die nun anfallende Ausfallentschädigung nicht bezahlen müssen. Dennoch ließen sich die TSV-Heber nicht lumpen und zeigten dem Publikum ansprechende Versuche.
Außer Konkurrenz trat erstmals Xaver Gruber in einem Wettkampf an. Er zeigte sechs gültige, technisch saubere Versuche im Reißen mit 50, 55, 58 und im Stoßen mit 60, 65 und 70 Kilogramm. Er kommt vom WSV Rastbüchl und war ein Spitzenskispringer.
Vanessa Wagner stieg zwar mit einem Fehlversuch mit 54 Kilogramm ein, besserte diesen problemlos aus und steigerte dann auf 57 Kilogramm. Im Stoßen kam sie auf 760 kg und steuerte 80 Relativpunkte zum Mannschaftsergebnis bei. Jonas Reischl startete mit einer guten Serie im Reißen mit 105, 110 und 115 kg, zeigte eine solide Leistung im Stoßen (125 und 130 kg) und kam auf 52 Punkte. Thomas Krieg stabilisierte seine Saisonleistungen mit sechs gültigen Versuchen mit 100 kg im Reißen und 130 kg im Stoßen, die ihm und dem Team 94 Punkte brachten.
Neueinsteiger in der Mannschaft war der 15-jährige Xaver Hausmann, der seinen Auftritt als Vorbereitung für die deutsche Nachwuchsmeisterschaften am 25. November in Roding nutzte. Mit 55 Kilogramm im Reißen und 73 kg im Stoßen kam er auf elf Relativpunkte. Christina Ehrlinger scheiterte beim Reißen nur an einer persönlichen Bestleistung und neuem bayerischen Rekord in der Altersklasse W30 von 85 Kilogramm, errang diesen aber im Stoßen mit 106 kg. Sie steuerte mit 99 Punkten die höchste Leistung der Mannschaft bei.
Höhepunkte der Veranstaltung waren die Versuche von Matthias Schmid. Er brach alle deutschen Rekorde in der Altersklasse M35 in der Gewichtsklasse bis 67 kg. Dies galt sowohl für 90 kg im Reißen als auch für 115 kg im Stoßen, die sich auch in einer neuen Rekordlast im Zweikampf mit 205 kg auswirkten. 81 Relativpunkte kamen dafür in das Protokoll. Weiter geht es für die Waldkirchener Gewichtheber am Samstag, 2. Dezember, beim TB Roding.
− F.N./red
Fotos vom „Wettkampfabend“ der TSV-Heber in der Jahnturnhalle liefert Michael Hoffmann.
