Edelreservist des Regionalligisten
Jürgen Huber spielt (nicht) mit: Thurmansbanger Oldie hat eine besondere Rolle bei den Bayerwald Volleys

24.02.2024 | Stand 24.02.2024, 6:16 Uhr
Bernhard Wiesmüller

Beliebter Teamplayer: Jürgen Huber schlüpft wöchentlich ins Trikot mit der Nummer 2, auch wenn er bislang in der Regionalliga noch zu keinem Einsatz kam, verpasst der über 50-Jährige kein Spiel der Bayerwald Volleys. − Foto: Sven Kaiser

Wenn die Volleyballer der SG Bayerwald Volleys am heutigen Samstag zum letzten Saisonspiel in der Regionalliga Südost zum TSV Röttingen nach Unterfranken reisen (Beginn 19 Uhr), dann sitzt Jürgen Huber natürlich im Bus. „Mittendrin, und doch nicht ganz dabei“ – das ist das Schicksal von Jürgen Huber auf der Ersatzbank der Bayerwald Volleys.

Noch keinen einzigen Einsatz konnte die „Trikotnummer 2“ verbuchen, dennoch hadert der „über 50-Jährige“, der sein tatsächliches Alter nicht verraten will, keineswegs mit seiner Reservistenrolle. „Du brauchst einen Kader hinter den ersten Sechs“, bringt sich Huber dafür umso mehr als Motivator und Unterstützer ein.

Auch Spielertrainer Korbinian Sicklinger schätzt seine Einstellung und seinen Ehrgeiz sehr. „Er ist ein Urgestein, er gehört einfach dazu, erst zu den Hauzenbergern, jetzt zu den Volleys. Auf ihn ist Verlass im Training und er bewirkt auch viel im gesellschaftlichen Bereich. Er nimmt die Rolle an, dass er auf der Bank sitzt und weiß auch, dass er gegenüber der jungen Garde eher wenig Chancen hat“, freut sich der Coach, „dass er sich so in den Dienst der Mannschaft stellt“.

Huber und Sicklinger verbindet eine weitere Leidenschaft: die Musik



Huber und Sicklinger verbindet neben Volleyball eine weitere Leidenschaft: die Musik! Gemeinsam mit der achtköpfigen Kombo „Haberfeldmusikanten“ machen sie eine „etwas andere Volksmusik“. Korbinian Sicklinger spielt Akkordeon und Trompete, Jürgen Huber Tenorhorn und Trompete. Auch bei den „Nachspielen“ der Volleys geht es dadurch gesellschaftlich und musikalisch hoch her. Der Thurmansbanger ist auch beruflich mit der Musik verbunden. Er unterrichtet als Angestellter der Kreismusikschule die Bläserklassen an Grundschulen im Passauer und Freyunger Raum. Außerdem managt er für eine Heimatgemeinde den Bereich Tourismus. „Ich bin bei allem, was ich mache sehr ehrgeizig“, das schreibt sich Huber sowohl für seine beruflichen Tätigkeiten als auch für seine „Leidenschaft Volleyball“ auf die Visitenkarte.

Zunächst probierte es der junge Jürgen mit Fußball, merkte aber schnell, dass er mit Volleyball mit der SG Saldenburg mehr Freude und Erfolg schöpfen konnte. Mit seinem Stammverein spielte er bis zur Landesliga hauptsächlich auf der „Vier“. Obwohl er mit 1,74 Meter kein Gardemaß für einen Außenangreifer aufwies, konnte er vieles durch seine Sprungkraft ausgleichen.

„Ich gehöre zur Mannschaft und darauf bin ich stolz“



Ab 2008 folgten ein paar „Wechseljahre“. Er schnupperte schon mal in Hauzenberg, war später bis zur Bayernliga aktiv, kehrte aber über Schönberg wieder zur SG Saldenburg zurück. „Damals war mir der Trainingsaufwand zu heftig“, so Huber. Die Freundschaften und der Kontakt zu den Hauzenbergern blieben aber bestehen. Und so bewegte ihn Korbinian Sicklinger 2022, erneut bei den Volleys einzusteigen. „Das habe ich nie bereut, auch wenn ich bei den Spielen nicht zum Einsatz gekommen bin. Ich gehöre zur Mannschaft, und darauf bin ich stolz.“ Gerne würde Huber noch eine Saison dranhängen und die „Wahnsinnsstimmung“ mit den Fans genießen. Und vielleicht klappt es ja doch noch mit einem Kurzeinsatz. „Ich bin auf jeden Fall bereit.“