Kreisklasse Freyung
„Jährlich grüßt das Murmeltier“: Die SG Preying/Tittling II und ihr Mythos der Unabsteigbarkeit

04.11.2023 | Stand 04.11.2023, 7:57 Uhr
Norbert Kellermann

Voller Einsatz bis zum Abpfiff, bis zum letzten Saisonspiel: Die SG Preying/Tittling II um ihren Spielertrainer Daniel Pauli (weißes Trikot) gilt als unangenehmer Gegner. − Foto: Alexander Escher

Kreisklassist im Fokus – so heißt die Rubrik, in der wir ein Team aus der KK Freyung vorstellen. Heute: SG Preying/Tittling II.

Ist die SG Preying/Tittling II der VfL Bochum der Kreisklasse? Lange Zeit haftete dem Ruhrpottklub der Nimbus der ‚Unabsteigbarkeit‘ an, weil er sich im Rennen um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga immer wieder erfolgreich zur Wehr gesetzt hat. Und auch die Kicker aus dem Dreiburgenland stellen – unabhängig von der Zugehörigkeit zur Kreisklasse Mittlerer Wald, Passau oder Freyung – seit etlichen Jahren eindrucksvoll unter Beweis, was sie am besten beherrschen: nämlich Abstiegskampf. In Anlehnung an einen legendären Filmklassiker schaffen es die Mannen um Spielertrainer Daniel Pauli getreu dem Motto ‚… und jährlich grüßt das Murmeltier‘, seit vielen Spielzeiten, dem Abstiegsgespenst eine lange Nase zu drehen. Der sportliche Leiter der SG, Markus Möginger, kommentiert diesen hartnäckigen und erfolgreichen Widerstand mit einem leichten Schmunzeln. „Wir spielen in der Tat Jahr für Jahr gegen den drohenden Abstieg und haben in der Vergangenheit zum Teil erst mit dem letzten Saisonspiel den Klassenerhalt perfekt gemacht, der auch heuer wieder das erklärte Saisonziel ist.“

Dabei verlief der Start in die laufende Spielrunde durchaus vielversprechend für die landkreisübergreifende Spielgemeinschaft; Einer knappen Auftaktniederlage folgten zwei Siege. Weil aber in den darauffolgenden zehn Partien lediglich fünf Punkte erobert wurden, findet sich das Team im Tabellenkeller wieder, wo es sich aller Voraussicht nach mit vier weiteren Mannschaften ein Schneckenrennen gegen den Abstieg liefern wird. Den Hauptgrund für die derzeitige Ergebniskrise sieht Möginger – wie bei etlichen anderen Vereinen auch – in der Verletztenmisere. „Im vergangenen Heimspiel gegen Röhrnbach mussten wir beispielsweise auf nicht weniger als sieben Stammspieler verzichten, einige Aktive liefen sogar noch angeschlagen auf. Wir wollen aber nicht jammern, denn dies bietet natürlich den Spielern aus der zweiten Reihe die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen und diese Chance haben sie durchaus genutzt“, kann der sportliche Leiter der Situation auch positive Aspekte abgewinnen. Nichtsdestotrotz sehnt er die Winterpause herbei, in der sich das gut gefüllte Lazarett nach und nach lichten soll.

Markus Möginger wünscht sich etwas Winterspeck



Im Übrigen verliert Möginger nur lobende Worte über die gute Zusammenarbeit mit dem FC Tittling. Die Kader der SG und der 1. Herrenmannschaft des FC Tittling sind relativ klar getrennt, so dass es eher selten zu personellen Abstellungen kommt. Wie vertrauensvoll die Kooperation ist, beweist die Tatsache, dass die beiden Kader sogar einmal die Woche gemeinsam auf dem Sportgelände in Preying trainieren, wo die SG auch ihre sämtlichen Heimspiele austrägt. Einen besonders hohen Stellenwert nimmt beim TSV Preying die Jugendarbeit ein. „Die Jugend ist das Kapital jeden Vereins und daher ist unsere höchste Priorität, die Juniorenspieler sukzessive in die Seniorenmannschaften zu integrieren. Momentan können wir in der SG zusammen mit Preming und Tittling zwar keine A-Jugend stellen, doch von den B- bis hinunter zu den G-Junioren sind wir sehr gut aufgestellt“, blickt der sportliche Leiter zuversichtlich in die fernere Zukunft.


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Was das Tagesgeschäft anbelangt, stehen die Preyinger und Tittlinger Kicker zum Abschluss der Herbstrunde vor zwei richtungsweisenden Spielen. Sie kreuzen gegen Neudorf/Neuschönau und Zenting mit den beiden Mannschaften die Klingen, gegen die sie im Hinspiel sechs Punkte eingeheimst haben. Ein paar zusätzliche Zähler als Winterspeck stünden der Truppe um Spielertrainer Pauli, dem Möginger eine sehr gute Trainingsarbeit bescheinigt, gut zu Gesicht, damit die SG Preying/Tittling II am Ende der Saison 2023/24 dem Mythos der ‚Unabsteigbarkeit‘ ein weiteres Kapitel hinzufügen kann.


15. Spieltag / Samstag, 15 Uhr: Röhrnbach – Grafenau II (Hinspiel 2:1); Sonntag, 13 Uhr: Schönberg – Hintereben (3:0); 14 Uhr: Oberkreuzberg – Freyung (1:1), SG Neudorf/Neuschönau – SG Preying/Tittling II (in Neudorf; 1:2) in Neudorf, FC Dreisessel – Hohenau (2:1); 15 Uhr: Karlsbach – SG Thurmansbang / Saldenburg (0:2); spielfrei: Zenting.