Freyung-Grafenau
Gute Sommermärchen-Bilanz im Winter

Landkreis freut sich über gelungenen Gartenschau-Auftritt und bleibt mit Regionalpavillon unter Etat

18.12.2023 | Stand 18.12.2023, 13:31 Uhr

Begehrte Anlaufstation: Der Regionalpavillon war Bühne für über 25 Kommunen, 2500 Aktive, 80 Vereine, 20 Firmen und 16 Musikgruppen – und einen Ersteigerer fand er auch noch. − Foto: Archiv

Ein Sommermärchen darf auch mitten im Winter gerne noch mal erzählt oder zumindest thematisiert werden – und erst recht, wenn es unterm Strich auch noch mit positiven Zahlen beglückt. Im Landratsamt wurde jetzt Bilanz gezogen über die Freyunger Landesgartenschau – und das in mehrerlei Hinsicht.

„Es war ein deutlicher Mehrwert für die Region. Ein Dankeschön auch für die 25 beteiligten Gemeinden“, sagte Landrat Sebastian Gruber im Strukturausschuss vor allem mit Blick auf das nachgefragte bunte Treiben am Regionalpavillon am Geyersberg. Dort hatte es an jedem der 132 LGS-Tage ein eigenes Landkreis-Projekt und ebenso -Programm gegeben. Und das blieb weit über den Erwartungen und zudem auch unterm Kostenrahmen.

2500 Akteure auf der Landkreis-Bühne

Als „breitgefächertes Angebot für Einheimische und Gäste“ empfand der Landrat das Programm am zentralen Regionalpavillon, an dem sich alle 25 FRG-Kommunen mit einem selbstkreierten Programm darstellen konnten, während rundum die Besucher die Wald-, Wiesen- und Terrassenregionen der von der Stadt Freyung getragenen Schau durchströmten. „Ich habe viele Leute aus dem Landkreis getroffen, die stolz von ,unserer Gartenschau’ gesprochen haben“, bilanzierte Gruber unter dem Eindruck, dass sich die meisten Einheimischen mit dem Großevent identifizieren konnten. Und gerne steuerten sie offenbar auch den „wertigen“ Pavillon an und verweilten dort sitzend und stehend vor der Bühne.

„Wir waren ja eigentlich nur Aussteller“, sagte der mit dem Landkreis-Part beauftragte Regionalmanager Stefan Schuster eingangs lächelnd bei seiner freudigen Bilanz. Zwei Jahre vor dem LGS-Start gab es erste Denkansätze für den Regionalpavillon, der zentral auf dem Areal neben der Bergglashütte stehen sollte. Im Rahmen des Auftritts dort sollte sich der Landkreis in Kooperation mit den Kommunen als „attraktiver Wirtschaftsraum, als touristische Destination und als anziehender Lebensraum“ den Gästen präsentieren. Und dieses „Schaufenster“ wurde mit Informationen, Präsentationen, Vorträgen und Musik im Sinne aller Beteiligten und Profitierenden bestens genutzt.

80 Vereine waren auf der Bühne des vor allem von der Holzbau-Berufsschule errichteten schmucken Baus aktiv. Elf Kindergärten und Schulen informierten dort ebenso wie 20 Unternehmen. 16 Blasmusikgruppen musizierten. Zahlreiche Einrichtungen und Institutionen haben sich präsentiert – darunter u.a. das Staatliche Berufliche Schulzentrum, die Vhs Freyung-Grafenau, Gründerzentrum GreG, Gesundheitsregion+, Landkreis-ILEn oder die Partnerstadt Třeboň. Insgesamt gab es über 300 Einzelveranstaltungen – darunter auch vier große Landkreis-Konzerte.

Elf Einrichtungen halfen mit beim Pavillon

„Insgesamt waren – ich habe es anfangs gar nicht glauben können – über 2500 Akteurinnen und Akteure eingebunden“, ließ Stefan Schuster den Ausschuss wissen. Und was ihn fast noch mehr beeindruckte, war die Zahl von knapp 5000 Gewinnspielteilnehmern. Und dabei müsse man wissen, dass das junge und ältere Teilnehmer waren, die sich mit den Antworten zu Landkreisfragen „mindestens 30 Minuten auseinandersetzen mussten“.

Apropos Teilnehmer: Viel Lob hatte Schuster auch für die parat, die bei der Realisierung des Regionalpavillons fleißig mitwerkelten. Insgesamt elf Unternehmen und Einrichtungen, die das „Schaufenster der Region“ in massiver Holzbauweise schufen.

Insgesamt hatten sich die Kosten und Finanzierungen auf drei Blöcke gegliedert. Dazu zählten die bauliche Umsetzung des Pavillons mit Planung, Bau und Ausstattung. Hinzu kam das Personal, das vor allem an den 132 Schau-Tagen, aber auch in der Planungsphase im Einsatz war. Selbiges galt für das Marketingprogramm vor und während der von viel Sonne begleiteten Schau. Für die Planung und Realisierung des Holzpavillons waren 265000 Euro veranschlagt. Der Personaletat war mit 135000 Euro angesetzt worden – von denen dank LEADER-Zuschüssen für den Landkreis 65000 Euro übrig blieben. In Sachen Marketing plante man mit 110000 Euro, die dank Förderungen mit 70000 Euro veranschlagt wurden.

Etat von 400000 um gut 30000 Euro unterboten

Am Ende sollte das Unterfangen Landesgartenschau den Landkreis maximal 400000 Euro kosten. Dies sah auch ein Kreistagsbeschluss so vor. Unterm Strich aber wurden es dank Einsparungen beim Pavillon-Bau (insgesamt 251475 Euro) und Marketing (56159 Euro) insgesamt rund 372000 Euro Gesamtkosten. Beim Posten Regionalpavillon ist auch die Versteigerung des Gebäudes für rund 58600 Euro und der Rückverkauf von Inventartechnik (6860 Euro) beinhaltet. Das prägende Holzgebäude soll übrigens – nachdem es im Februar abgeholt wird – im Frühjahr nahe dem Gartenschau-Areal auf dem privaten Terrain des Ersteigerers wiederaufgebaut werden, wie Stefan Schuster in der Sitzung wissen ließ.

„Wir können mehr als zufrieden sein – sowohl mit dem wirtschaftlichen Effekt und der Werbung für die Region als auch mit dem Mehrwert für alle in der Region“, bilanzierte Sebastian Gruber das offenbar rundum zufriedenstellende Abenteuer und „Sommermärchen“ Landesgartenschau 2023.