Im Skizentrum Mitterdorf
Großübung vor dem Winter: Seilbahn-Evakuierung noch im Grünen

Bergwacht, Feuerwehr und Zweckverband übten vorm Winter an der Almberg-Sesselbahn

18.10.2023 | Stand 18.10.2023, 10:43 Uhr

Anseilen und Abseilen in der eher nichtalltäglichen Variante: Doch auch diese Rettungseinsätze gehören für die bergerfahrenen Mitglieder der Bergwacht zum eingespielten Szenario in Seilbahn-Höhen.

„Stillstand der Almberg-Sesselbahn – mit der Evakuierung beginnen”: So lautete am Samstag die Lautsprecherdurchsage an der Almberg-Sesselbahn im Skizentrum Mitterdorf (Landkreis Freyung-Grafenau). Dabei handelte es sich aber glücklicherweise nicht um einen Ernstfall, sondern um eine Übung, die jeden Herbst stattfindet, um für den anstehenden Winter gewappnet zu sein.


Dabei trainierten die Bergretter der Bergwacht-Bereitschaften Wolfstein und Passau/Haidmühle zusammen mit den Feuerwehren aus Mitterfirmiansreut, Philippsreut und Annathal und dem Zweckverband des Skizentrums Mitterdorf einen möglichen Stillstand des Lifts und die einhergehende Evakuierung betroffener Seilbahn-Nutzer.

Über 50 Hilfskräfte im Übungseinsatz an der Almberg-Sesselbahn



„Dieses Einsatz-Szenario ist zwar sehr selten, aber im Ernstfall müssen die Verfahren sitzen, um die Passagiere sicher aus den Sesseln zu retten”, merkte Bergwacht-Bereitschaftsleiter Christian Kerschbaum an. Zur Bergung der gesamten Bahn werden demnach enorm viele Einsatzkräfte benötigt. Daher arbeiten Bergwacht, Feuerwehr und Zweckverband Hand in Hand.

Lesen Sie auch: Abseilen aus der Sesselbahn

So lief die Übung an der Almberg-Sesselbahn am Wochenende ab: Ein Berge-Team besteht – auch im Ernstfall – immer aus mindestens zwei Personen: einem Retter und einem Helfer. Beide steigen auf die Stützen der Bahn. Der Helfer lässt den Retter mittels einer Seilfahrrolle zum nächsten Sessel ab. Der Retter sichert die Personen, die im Sessel sitzen und lässt diese dann mit einem Rettungsdreieck zum Boden ab, wo der Helfer die Personen dann entgegennimmt und nach Bedarf weiter versorgt. Der Helfer lässt den Retter anschließend weiter zum nächsten Sessel ab – so lange bis alle Sessel geräumt sind. Weitere Rettungskräfte bringen die Fahrgäste dann zurück ins Tal.

Bei dieser Übung waren vier Trupps auf den Sesseln unterwegs, zwei wurden durch Einsatzkräfte der Bergwacht gestellt, die anderen beiden durch Mitarbeiter des Skizentrums und der Feuerwehr. Insgesamt waren bei dieser komplikationsfrei und im Sinne aller Beteiligten routiniert abgelaufenen Übung über 50 Kräfte verschiedener Helfereinrichtungen im Einsatz.

− pnp