Neuschönau
Wieder daheim

07.12.2021 | Stand 21.09.2023, 2:35 Uhr

Als Geschenk der Pfarrgemeinde überreichte Pfarrer Steinbeißer eine Flasche Neuschönauer Kirchenwein und ein Kuvert

Als langjähriger Ministrant war Jan Kolars aus Schönanger den Pfarrangehörigen in der Pfarrei Neuschönau bestens bekannt. Am zweiten Adventsonntag stellte er sich in einem feierlichen Gottesdienst seiner Heimatpfarrei Neuschönau als frischgeweihter Diakon vor.

Zusammen mit zwei weiteren Priesteramtsanwärtern war Jan Kolars am Tag zuvor von Bischof Stefan Oster zum Diakon geweiht worden. Die Weihe fand in der St.Anna Basilika in Altötting statt. Aus der Heimatpfarrei war dazu eine kleine Delegation, angeführt von Pfarrer Kajetan Steinbeißer und den Bürgermeistern Alfons Schinabeck und Michael Segl, angereist.

Zusammen mit Pfarrer Steinbeißer und Diakon Peter Bosanyi zog Diakon Jan Kolars hinter einer Schar Ministranten in die Kirche ein. In seiner Begrüßung stellte Pfarrer Steinbeißer Jan Kolars als neugeweihten Diakon vor. Er verwies auf den gradlinigen und konsequenten Weg, "den der Jan in den letzten Jahren gegangen ist". Nachdem er zuerst eine Lehre als Gärtner absolviert hatte, verspürte er eine große Sehnsucht nach der Vertiefung seines christlichen Glaubens. Nach einem Jahr im Propädeutikum (einem Vorsemester) wechselte er für ein Jahr ans Priesterseminar St. Stephan in Passau. Mit viel Ausdauer, Kraft und Energie meisterte er das Theologiestudium in Regensburg, das er im Jahr 2020 abschloss. Es folgte ein Praktikumsjahr in der Pfarrei Waldkirchen, wo er sich zügig ins pfarrliche Leben einbrachte und die Pfarrei tatkräftig unterstützte. Danach wurde er in den Wallfahrtsort Altötting versetzt, wo er an der Seite vom früheren Generalvikar und jetzigen Stadtpfarrer Klaus Metzl an die Aufgaben für sein zukünftiges Priesteramt herangeführt wird. Die Priesterweihe ist dann für Ende Juni 2022 vorgesehen.

Beim Familiengottesdienst am zweiten Adventssonntag trug Jan erstmals das Evangelium vor. Der Evangelist Lukas berichtete über die Berufung des Johannes des Täufers als den Rufer in der Wüste, der zu Umkehr und Buße aufrief. In seiner gut vorgetragenen Predigt warf der Diakon die Frage auf, wie wir uns im Advent auf die Ankunft des Herrn vorbereiten. "Sind wir dazu bereit, bei all dem Trubel und der Hektik in der Adventszeit, dem Herrn den Weg zu bereiten, damit er auch in unsere Herzen einkehren kann?" Daneben gelte es aber auch über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und den Menschen in Not und Elend beizustehen, wie es in der katholischen Weihnachtsaktion – Adveniat – geschieht.

In den Wortgottesdienst brachten sich auch Kinder und Eltern vom Familiengottesdienstteam mit den Fürbitten und Gedanken zum Advent mit ein. Musikalisch umrahmt wurde die Messe von einem Bläserensemble des Musikvereins Neuschönau. Für die Pfarrgemeinde Neuschönau überreichte Pfarrer Steinbeißer am Ende des Gottesdienstes an Jan Kolars eine Flasche Kirchenwein und ein Geldgeschenk.

Zum Abschluss trat Diakon Jan Kolars nochmals an den Ambo, um all denen Dank zu sagen, die ihn auf seinem langen Weg bis heute begleitet und unterstützt haben. Tief bewegt dankte er seiner Familie, den Dorfbewohnern von Schönanger, der Pfarrgemeinde Neuschönau, den Ministrantinnen und Ministranten mit Oberministrantin Cornelia Friedl an der Spitze, Mesnerin Gertraud Wittensöllner und dem Pfarrer und Mentor Kajetan Steinbeißer. Ein großes Anliegen war es ihm auch, dem im Sommer verstorbenen Pfarrer Heinrich Erhart zu danken, der ihn als väterlicher Freund in all den Jahren unterstützt und gefördert hat. Leider war es ihm nicht mehr vergönnt, an seiner Diakon-Weihe teilzunehmen. Er hinterließ Jan jedoch viele liturgische Gewänder, die ihm in seiner neuen Berufung eine große Hilfe sind.

Abschließend betonte Jan, dass er sich seiner Heimat immer verbunden fühle und er es als seine Verpflichtung sehe, den Menschen in allen Lebenslagen zur Seite zu stehen. Mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Großer Gott wir loben Dich" endete der Gottesdienst.

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