Lusen
Randale am Lusen - Zwist mit Wirt bei Junggesellenabschied

26.07.2021 | Stand 22.09.2023, 1:22 Uhr

−Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Gehörig aus dem Ruder gelaufen ist ein Junggesellenabschied am Samstag im Bayerwald. Acht Männer - wohl im Alter zwischen 25 und 30 Jahren - hinterließen dabei einen zornigen Lusenwirt Heinz Duschl.

Es sei gegen 17 Uhr gewesen, als der Trupp auf der Terrasse Platz genommen habe. Darunter sei ein Mann gewesen, der ein Tüll-Röckchen trug. Sie seien schon grölend und mit Bier- und Schnapsflaschen in der Hand und in den Rucksäcken zum Haus gezogen.

Abwechselnd sei immer einer in die Gaststube gekommen und habe bestellt: "Acht Bier". Dann "acht Schnaps". Dann "acht Bier" und dann wieder "acht Schnaps". Dann hat Duschl nichts mehr ausgeschenkt, weil um 18 Uhr der Gastbetrieb eingestellt werde. Zudem sei die Gruppe so betrunken gewesen, "dass ich es nicht verantworten hätte können, ihnen weiter Alkohol zu geben", sagte der Lusenwirt auf Anfrage der Heimatzeitung.

Zerbrochene Gläser und Flaschen

Die Gruppe habe ihre Musik auf der Terrasse dermaßen laut aufgedreht und auf den Tischen stehend gegrölt, dass ein Teil von Duschls Hausgästen die Terrasse unter Beschwerden verlassen habe. "Als ich zusammen mit meiner Partnerin die Gruppe aufforderte, dieses Treiben zu unterlassen, wurden wir wüst beschimpft und beleidigt." Beim Abmarsch der Acht seien zudem Gläser aus dem Lusenschutzhaus mitgenommen worden, zudem wurde weiterhin lauthals gegrölt und gepöbelt.

Später seien beim Aufräumen leere Schnapsflaschen und dergleichen zum Vorschein gekommen. Des Weiteren wurden tags darauf von der Nationalparkwacht auf dem Weg ins Tal leere zerbrochene Gläser und Flaschen gefunden, die eindeutig dieser Gruppe zuzuordnen waren.

Eintrag im Gästebuch

Noch am Samstagabend hatte ein Marcel Walter um 21.47 Uhr einen Eintrag ins Gästebuch des Lusenschutzhauses gemacht, der wohl mit dem vorher geschilderten Vorfall zusammenhängt: "Ich möchte hier meine negativen Erfahrungen mit dem Wirt schildern. Wir haben es gewagt, im Biergarten zu singen. Die Nachbartische waren sofort dabei und definitiv nicht gestört. Plötzlich kam der Wirt, vollkommen außer Kontrolle, und packte einen aus unserer Gruppe wie aus dem Nichts am Krawattl.

Er hätte uns gerne darauf hinweisen können, dass wir nicht so laut sein sollen – wobei die Nachbartische auch dabei waren − aber das war wohl aus seiner Sicht nicht nötig. Stattdessen wurden wir vom Gelände gejagt, wobei wir nichts Verwerfliches getan haben."

Duschl schrieb dazu: "Eigentlich müsste es jedem klar sein – und die meisten Gäste sehen das genauso – dass das Lusenschutzhaus ein Schutzhaus und eine Berghütte für Wanderer und Ruhesuchende ist. Das Haus befindet sich im Kerngebiet des Nationalparks und ist keine Party- oder Besäufnishütte für einen Junggesellenabschied oder sonstige Veranstaltungen dieser Art."

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