Der Strukturwandel in den Banken und das veränderte Kundenverhalten haben den Vorstand und Aufsichtsrat der Raiffeisenbank eG Deggendorf-Plattling-Sonnenwald dazu veranlasst, ihre Beratungskompetenz vor Ort zu bündeln.
Seit längerer Zeit und nun verstärkt durch Corona, ist bei den Banken der Umbau des Filialnetzes im Gange, so Vorstandsvorsitzender Johann Freund. Was Bill Gates vor Jahrzehnten prognostiziert habe – "Banking is necessary – banks are not"– sei nun auch bei den Filialbanken vor Ort Realität geworden. Zwischenzeitlich erledigten 60 Prozent der Privatkunden und 85 Prozent der Firmenkunden ihre Bankgeschäfte online, sagte Freund. "Während Corona und auch schon vorher stellen wir fest, dass der Filialbesuch rückläufig ist. Das bargeldlose Bezahlen hat zugenommen und die Bargeldversorgung in den Einkaufsmärkten ist zwischenzeitlich gängige Praxis."
Ein weiterer Grund für den Zusammenschluss sei laut dem Vorstand der Fachkräftemangel im Finanzsektor, die rückläufigen Margen auf Grund der Zinspolitik der EZB und auch die zunehmende Komplexität der Finanzwelt.
Daher hat sich die Verwaltung der Bank für die Bildung des Kompetenzzentrums in Schöfweg entschieden und die Filiale Innernzell wird zur SB-Filiale, so dass hier die Bargeldversorgung weiterhin gewährleistet ist. Auf Initiative von Innernzells Bürgermeister Kern bleibt nun doch der Briefkasten hängen, der an zwei festen Tagen geleert wird.
Als Dank für die jahrzehntelange und gute Zusammenarbeit mit den Kunden aus Innernzell, hat der Geschäftsstellenleiter Thomas Kroiss mit seinem Kollegen Moritz Hartinger je 1000 Euro an den DJK-SSV Innernzell und an die Feuerwehr Innernzell übergeben.
Bürgermeister Kern bedauerte den Entschluss der Bank, wenngleich er den Schritt verstehe. Er lobte die positive Entwicklung des Lagerhauses in Innernzell und hofft, dass dieser Standort längerfristig bleibe, da dies für die Bürgerinnen und Bürger ein wichtiger Nahversorger sei. Für die Spenden an die Vereine bedankte er sich sehr herzlich.
− eb
