Schönberg
Neuer Tanker für Schönberg

14.04.2021 | Stand 21.09.2023, 6:48 Uhr
Olga Behringer

Die Regierung von Niederbayern bewilligt den Kauf eines Tanklöschfahrzeuges TLF 3000 für die Freiwillige Feuerwehr Schönberg mit geschätzten Kosten von 465000 Euro. Die Marktgemeinde unterstützt das Vorhaben. Bei seiner jüngsten Sitzung gab der Marktgemeinderat dem Kosten- und Finanzierungsplan einstimmig grünes Licht.

Die Verwaltung wurde beauftragt, dem Fachbüro Dittlmann den Auftrag zur Ausschreibung der Leistung zu erteilen. Von den geschätzten Kosten von 465000 Euro bleibt nach Abzug der staatlichen Förderung von 73500 Euro sowie des Verkaufs des alten TLF 16/25, Baujahr 1991, mit ca. 7000 Euro und den 100 000 Euro, welche die Feuerwehr zuschießt, ein Eigenanteil von 284000 Euro bei der Marktgemeinde.

Doch das ist nicht alles. Die Krux an der Sache: Das neue Auto passt nicht in das Feuerwehrhaus. Für die Umbaumaßnahmen muss mit zusätzlich circa 80 000 Euro gerechnet werden.

Bürgermeister Martin Pichler rekapitulierte die bisherigen Vorberatungen zum Kauf des Tanklöschfahrzeugs. Erstmals tauchte die Kaufabsicht 2013 auf der Agenda des Marktgemeinderats auf – ergänzt um die Anmerkung, dass voraussichtlich erst 2016 die Ersatzbeschaffung anstehe. Es sollte weitere drei Jahre dauern, bis 2019 bei der Regierung von Niederbayern die Förderung zum Kauf eines Tanklöschfahrzeuges mit Staffelkabine (TLF 3000) beantragt wurde. Eine Förderung von 73500 Euro wurde bewilligt. Die Vorstandschaft der Feuerwehr Schönberg um 1. Vorsitzenden Herbert Kern sen. hatte am 12. März 2021 den Beschluss gefasst, der geschätzten Kostenzusammenstellung zuzustimmen und sich mit 100000 Euro zu beteiligen.

Marktgemeinderat und Feuerwehr-Kommandant Walter Süß gaben dem Gremium mit Beispielfotos einen Einblick, wie das modern und gut ausgestattete neue Fahrzeug aussehen könnte.

Das 299 PS starke Feuerwehrauto mit 3000 Liter fassendem Tank bekommt folgende Ausstattung: Standheizung, Klimaanlage, Rückfahrkamera, LED- Scheinwerfer, Einsatz-Zielführung, Beladung mit Schnellangriffseinrichtung, auf dem Dach montiertem, abnehmbarem Wasserwerfer, vier Atemschutzgeräte im Mannschaftsraum, Hydroschild, Nebellöschsystem, Sicherheitstrupptasche für Atemschutzeinsatz, mobilen Rauchverschluss, Wärmebildkamera, Akku-Belüftungsgerät, Faltbehälter für 5000 Liter Fassungsvermögen, Korbtrage (teilbar), Schläuche und Strahlrohre sowie Akku-Beleuchtungsgerät, Motorsäge inkl. Zubehör, Laubbläser, Notstrom-Aggregat, Schmutzwasserpumpe, Nass-Trockensauger, Fallstopp, Sperrwerkzeugkasten und Kohlenmonoxid-Warner.

Süß‘ Fazit: "Mit dem neuen TLF 3000 mit Staffelkabine ist die Marktgemeinde für die nächsten 20 bis 30 Jahre auf dem aktuellen Stand der Technik zum Schutz all unserer Bürger in und um Schönberg." Dass das neue TLF regelmäßig bewegt werden dürfte, zeigt der Blick in die Statistik: In den letzten sechs Jahren war die FFW Schönberg im Jahresdurchschnitt zu 51 Einsätzen gerufen worden.

Fragen: Marktgemeinderat Horst Jäger sprach in Bezug auf das neue Feuerwehrauto von einer sehr üppigen Ausstattung mit viel Hightech. Er wollte von Süß wissen, warum eine Wärmebildkamera mitbestellt werde, nachdem eine vorhanden sei. "Die Zusammenstellung der erforderlichen Ausrüstungsgegenstände auch mit einer neuen Wärmebildkamera war kein Wunsch, sondern ist zielführend und sinnvoll", antwortete Süß.

Für den Bürgermeister ist das Notstrom-Aggregat mit 8500 Euro hoch angesetzt, wo doch das alte noch funktioniere. Der Kommandant erwiderte, dass das bisherige Notstrom-Aggregat nicht mehr die notwendige Leistung erbringe und damit den heutigen Anforderungen nicht mehr genüge.

2. Bürgermeister Günter Klampfl war neugierig und wollte den Unterschied zwischen Grafenauer und Schönberger Luft in den Atemschutzgeräten wissen. Laut Süß werden die Atemschutzgeräte mit Grafenauer Luft befüllt, weil die Atemschutzanlage eben in Grafenau stationiert ist.

Für Pichler war die Zeitschiene noch ein Thema, nachdem erst einmal das Gerätehaus umgebaut werden müsse. "Wann kommt das Fahrzeug auf den Hof?", wollte er wissen. Süß nannte 16 bis 18 Monate Lieferzeit und so könne bis Ende 2022 auch der Ausbau getätigt sein.