Grafenau
Imposante Premiere der Kirchenorgel

24.05.2021 | Stand 20.09.2023, 5:13 Uhr

Michaela Müller, Petra Ranzinger und Stadtpfarrer Kajetan Steinbeißer vor der Stellwand mit dem Bild der Grafenauer Stadtpfarrkirche, gemalt von Albert Lehner. −Foto: Krickl

Das größte Geburtstagskind am vergangenen Pfingstwochenende war in der Grafenauer Stadtpfarrkirche die neu renovierte Orgel. Stadtpfarrer Kajetan Steinbeißer und viele treue Gottesdienstbesucher freuten sich sehr, nach dreijähriger Bauzeit, ihren kraftvollen Klang wieder zu hören. Beim Patrozinium im August wird die Einweihung gefeiert.

Den Anfang machte am Samstagabend beim Pfarrverbandsgottesdienst Organist Quirin Maier zusammen mit einer Gruppe der Blaskapelle Schlag unter der Leitung von Johanna Maier-Simmet und Robert Maier. Sie gaben mit der Orgelmusik zusammen mit den Bläsern dem Gottesdienst einen sehr festlichen Charakter, passend zum be-GEIST-ernden Pfingstfest.

Und da ja an Pfingsten der Heilige Geist und die Kirche im Mittelpunkt stehen, haben die beiden Pfarrgemeinderätinnen Petra Ranzinger und Michaela Müller zusammen mit Gemeindereferentin Stefanie Krickl Gedanken dazu einfließen lassen. Es wurde auf die Symbole für den Heiligen Geist wie Feuerzungen, Wind und Taube näher eingegangen und die Situation der Jünger damals erklärt. Sie bekamen neue Kraft, neuen Mut, dass sie auch ohne Jesus weitermachen und den Glauben verkünden.

Und genau diesen Heiligen Geist, Gottes Beistand, brauchen wir in dieser herausfordernden Zeit mehr denn je, Kraft, Frieden und neuen Glaubensmut. Pfarrer Steinbeißer griff dies in seiner Predigt wieder auf. "Was bringt mir der Glaube? Oder in die Kirche gehen? Viel Gegenwind ist oft zu spüren, aber in der Kirche sind Menschen, und Menschen machen auch Fehler. Trotzdem soll uns Pfingsten einladen, nicht nur zurückzuschauen, sondern heute und in Zukunft zu überlegen: wo stehe ich als einzelne/r Christ/in und welchen Beitrag kann ich leisten, die Welt ein Stück vernünftiger werden zu lassen. Dazu schenke uns allen Gott seinen Geist. Das Wort renovabis (Renovabis heißt auch das Osteuropa Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland zu Pfingsten), aus dem Lateinischen "sich erneuern", kann bedeuten, jeder kann sich innerlich immer wieder erneuern, neu anfangen. Nicht nur mit dem Glauben, auch mit der Schöpfung. Gerade in dieser Zeit ist das auch ein wichtiges Thema, wir Menschen sollen uns auf die Welt aufpassen, die Gott uns anvertraut hat und sorgsam mit ihr umgehen."

Künstler Albert Lehner hat die Grafenauer Stadtpfarrkirche gemalt und die Gottesdienstbesucher waren eingeladen, "ihrer" Kirche, vor Ort in Grafenau, im Pfarrverband oder weltweit, einen Geburtstagswunsch auf eine Karte zu schreiben. Viele gute und ehrliche Gedanken dazu wurden am Ende vorgelesen, welche man auf einer Stellwand in der Kirche anschauen kann.

Am Pfingstsonntag wurde um 10 Uhr ein Familiengottesdienst gefeiert, an dem Organist Max Frankl auf der neu renovierten Orgel spielte. Kraftvolle Klänge kamen den Gottesdienstbesuchern zu Ohren und Frankl konnte zum ersten Mal wieder mit einem Teil des Kirchenchores die Heilige Messe mit Liedern bereichern. Das Familiengottesdienstteam mit Gemeindereferentin Katharina Ilg gestaltete mit einigen Kommunionkindern die Lesung der Pfingsterzählung mit den traurigen Jüngern, die dann vom Heiligen Geist erfüllt wurden. Auch die Fürbitten trugen die Kinder vor und alle stimmten in dem Ruf mit ein "Komm, Heiliger Geist".

Pfarrer Steinbeißer erinnerte daran, dass die Orgel ein sehr teures Instrument ist und Spenden gerne erbeten sind. Er bedankte sich an beiden Gottesdiensten bei allen Mitwirkenden, und dass jeder aufgerufen ist, nächsten Sonntag wieder jemanden in den Gottesdienst mitzunehmen, so dass die Gemeinschaft der Kirche, wie vielfach auf den kleinen Zetteln der Geburtstagswünsche stand, mehr wird und nicht weniger.