Spiegelau/Riedlhütte
Dem Wald-Verein gedient

27.08.2021 | Stand 20.09.2023, 2:51 Uhr
Helmut Döringer

Zahlreiche Mitglieder wurden bei der Jahreshauptversammlung für ihre langjährige Treue zum Wald-Verein geehrt. Es gratulierten Geschäftsführer Georg Pletl (v.r.), Sektions-Vorsitzender Sepp Meininger und 2.Vorsitzender Erich Süß. −Fotos: Döringer

58 Sektionen gehören dem Bayerischen Wald-Verein mit Sitz in Zwiesel an, eine davon ist die Sektion Spiegelau, deren Gründung in das Jahr 1885 zurückgeht. Getreu den Zielen stellt seit dieser Zeit der Wald-Verein die Kultur, Heimat- und Volkstumspflege, den Naturschutz und das Wandern in heimatlichen Gefilden in den Vordergrund seiner Aktivitäten. Bei der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend im Gasthaus Wichtl in Riedlhütte wurde Rückschau gehalten und Ehrungen durchgeführt.

Sepp Meininger, der 1. Vorsitzende der Wald-Vereinssektion, begrüßte zur Versammlung besonders den geschäftsführenden Vorsitzenden des Bayerischen Wald-Vereins, Georg Pletl sowie Günther Nama, Michael Segl und Andreas Waiblinger, die zweiten Bürgermeister von Spiegelau, Neuschönau und St. Oswald-Riedlhütte. Dazu Kulturpreisträger Klaus Büchler, Pfarrer i. R. Johann Pöppel sowie die ehemaligen Bürgermeister Helmut Vogl und Josef Luksch.

Rechnungsprüfer Anton Seibold wurde nachträglich zum 80. Geburtstag gratuliert.

Vereinsnachwuchs wird benötigt

Meininger bat eingangs die etwa 40 Anwesenden, sich für eine Schweigeminute zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder von den Plätzen zu erheben. Seit der letzten Versammlung 2019 hat es 25 Sterbefälle und elf Vereinsaustritte gegeben. Dem stehen drei Neueintritte entgegen, wurde mitgeteilt. "Wir brauchen junge Leute, deshalb müssen wir uns etwas einfallen lassen, um Nachwuchs für unseren Verein zu gewinnen", sagte Sepp Meininger. Aktuell hat die Sektion 359 Mitglieder. Im Vergleich: 2013 zählte sie noch 400 Personen.

Der Jahresrückblick des Vorsitzenden fiel ein wenig anders aus als sonst. Vor allem kürzer. Die Sektion müsse wegen der Corona-Pandemie heute "auf ein Jahr der Absagen" zurückblicken. Vieles habe wegen den Einschränkungen nicht durchgeführt werden können.

So konnte 2020 unter anderem auch die traditionelle Bergmesse auf dem Großen Rachel, die jedes Jahr am 3. Oktober stattfindet und immer viele Gläubige anzieht, nicht abgehalten werden. Auch die letztjährige Jahreshauptversammlung hat aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden müssen.

Notwendige Maßnahmen jedoch nahm die Vorstandschaft weiterhin wahr. "Die Zeit der Pandemie hat uns einiges abverlangt und auch wehgetan. Jetzt aber müssen wir wieder nach vorne schauen. Es geht wieder aufwärts!", so Meininger voller Optimismus.

Er dankte den vielen ehrenamtlichen Helfern des Wald-Vereins für ihre Unterstützung, besonders, wenn es um die oft nicht leichten Arbeiten an der Rachelkapelle gegangen sei.

Besondere Ehrungen für langjährige Mitglieder

Florian Resch verlas die Kassenberichte für 2019 und 2020. Diese zeigten auf, dass der Verein finanziell nicht schlecht aufgestellt ist. Eine Beitragserhöhung in nächster Zeit könne wegen der gestiegenen Ausgaben aber dennoch nicht ausgeschlossen werden. Kassenprüfer Anton Seibold bescheinige Resch eine "tadellose, tolle Kassenführung." Die Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet.

Im Anschluss übernahm "in Doppelfunktion" als Schriftführer der Wald-Vereinssektion und stellvertretender Bürgermeister Andreas Waiblinger das Wort. "Wir als Gemeinde sind froh, wenn wir gesunde und mitgliederstarke Vereine haben." Auch er bezeichnete die Mitgliederwerbung im Wald-Verein als wichtig. Gut geeignet seien hierfür auch die sehr ansprechenden Aktionen von Wanderwartin Regina Friedl und Kulturwart Klaus Büchler.

Für langjährige Treue zum Wald-Verein wurden folgende Mitglieder geehrt: Für 25 Jahre: Manfred Scholz, Ludwig Mandl, Anton Lechl, Ingrid Kenneth, Bruno Starke, Klaus Schuster, Klaus Schrödinger, Heinz Schreib, Johann Pöppel, Hubert Gerstl, Werner Meininger und Heribert Huber. Für 40 Jahre: Ludwig Reiner, Anna und Fritz Schober, Erwin Vogl sowie die Gemeinde St. Oswald-Riedlhütte. Für 50 Jahre: Alfons Schönberger und die Gemeinde Spiegelau.

"Zu Gast bei Freunden" war der Vorsitzende des Bayerischen Wald-Vereins, Georg Pletl. Auch er sprach davon, dass seit 2019 im Hauptverein "nix mehr passiert" sei. Die letzte große Aktion sei seinen Worten zufolge die Einweihung des neuen Schutzhauses am Falkenstein gewesen.

"Jetzt habt's mi dawischt", zeigte sich Sepp Meininger überrascht, als ihm Pletl mitteilte, dass für ihn eine besondere Ehrung anstehe. Er wurde aufgrund seiner Verdienste vom Bayerischen Wald-Verein mit der "Goldenen Ehrennadel" und einer Ehrenurkunde ausgezeichnet.

Meininger war von 2001 bis 2010 2. Vorsitzender der Sektion Spiegelau und seit 2010 deren erster Vorsitzender. Unter seiner Regie sei 2013 überaus harmonisch der Bayerwald-Tag, verbunden mit dem 125-jährigen Jubiläum der Sektion Spiegelau abgehalten worden. Überall bekannt sei sein großer Einsatz für die Rachelkapelle. Solche Vorbilder wie ihn, brauche auch der Hauptverein, sagte Pletl.