Von Petra Uhrmann
Seit beinahe 30 Jahren Landdoktor in seinem Heimatdorf, seit 37 Jahren Chorleiter – Allgemeinarzt Dr. Stephan Vollath ist seiner Heimat Zenting immer treu geblieben und ist nun mit 62 Jahren wohl eins der vertrautesten Gesichter der Bergwaldgemeinde. Vor 40 Jahren, kurz vorm Physikum, begab er sich auf wohl eines der größten Abenteuer seines Lebens: Gemeinsam mit Studienfreund Stefan Krauß, der heute in Oslo in der medizinischen Forschung tätig ist, machte er sich auf, von Frauenaurach bei Erlangen quer durch die Sahara an die Elfenbeinküste- mit dem Fahrrad. Wäre vielen dieses Unterfangen selbst heute mit Hilfe von GPS und hochmodernen Fahrrädern zu anstrengend und gefährlich, machten sich Vollath und sein Kamerad damals auf den Weg, ohne Handys und mit schlichten 10-Gang-Fahrrädern, nur die Sicherheit einer einjährigen Planungsphase im Rücken.
Am 3. August 1981 starteten die beiden von Mittelfranken aus in Richtung Süden. Über Mittenwald und Innsbruck, die alte Brennerstraße nehmend, am Gardasee vorbei nach La Spezia im Golf von Genua. Von dort aus die westliche Küste Italiens entlang, über Rom, Neapel, Salerno und Messina bis Trapani auf Sizilien. Die ersten 2200 Kilometer der Reise, "als Training und zur Akklimatisierung" gedacht, so Vollath, schafften die beiden in nur 16 Tagen. Von Trapani aus ging es mit der Fähre nach Tunis auf den afrikanischen Kontinent. Tunis, El Qued an der algerischen Grenze, Tougourt, El Golea, In Salah, Tamanrasset, Niamey, durch Burkina Faso bis hinunter zum Ziel, der Elfenbeinküste...