Und wieder sind Richter überzeugt, dass eine Geschäftsfrau (29) aus Grafenau (Landkreis Freyung-Grafenau) bei ihrem Ex (30) Feuer legte, diesmal im März 2019, im Raum Hutthurm: Das Landgericht Passau hat das Urteil des Amtsgerichts in dieser Sache nach vier Prozesstagen bestätigt, die Strafe allerdings um drei Monate verringert auf zwei Jahre und neun Monate Haft. Auch diese Verurteilung akzeptiert die mutmaßliche Rückfalltäterin nicht. Nun ist der Bundesgerichtshof (BGH) gefragt.
Gemäß des Urteils zog die zornige Angeklagte in jener Märznacht mit Brandbeschleuniger und Feuerzeug los, als bereits eine Strafe von zwei Jahren auf Bewährung über ihr schwebte. Die Vorgeschichte ist kompliziert. Es geht um eine angebliche Zwillingsschwangerschaft, um einen prominenten weiteren Geliebten und um Abtreibung.
Unbewegt, mit ernster Miene und kaum Reaktion, nimmt die Geschäftsfrau das Urteil entgegen. Auch die Richter sind von ihrer Schuld überzeugt: Unter Aufzählung aller Fakten und Beweise sagt der Richter, sei es zwar kompliziert gewesen für die Angeklagte anzuzünden, aber zeitlich möglich. "Ihr Alibi? Sie erzählt hier von einer weiteren Liebschaft, versucht dazulegen, warum sie die Identität nicht preisgibt. Darüber hätte sie schon viel früher sprechen können. Sie macht sich keine großen Illusionen über das Verfahren. Sie hat die Wahl, jemanden zu benennen, der beider Kontakt zur Tatzeit bestätigt. So aber stehen seine Scheidung gegen für sie mehrere Jahre im Gefängnis. Das ist eine Situation, die würden wenige Menschen bringen. Gerade bei der Angeklagten können wir uns das nicht vorstellen." Bis zur BGH-Entscheidung über dieses Urteil muss die Grafenauerin in U-Haft bleiben.
− pi
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