Grafenau
Absage an Heinrich-Zimbs-Medaille

13.10.2021 | Stand 21.09.2023, 4:18 Uhr

Ein Entwurf (Ausschnitt) für die Heinrich-Zimbs-Medaille. −Entwurf: Neumann

Wenn die Stadt verdiente Mitbürger ehren will, dann hat sie die Möglichkeit, Ehrennadel, Ehrenteller, Bürgermedaille, Ehrenbürgerwürde zu vergeben – und die Kommunale Verdienstmedaille für z.B. viele Jahre im Stadtrat. Nach dem Willen von CSU-Stadtrat und Museumsverein-Vorsitzendem Tobias Neumann sollte zusätzlich ein Kulturpreis eingeführt werden, die sogenannte "Heinrich-Zimbs-Medaille".

Der Vorschlag wurde bei der Sitzung am Dienstagabend mehrheitlich abgelehnt, ein entsprechende Erweiterung der "Satzung über Auszeichnungen der Stadt Grafenau" als nicht notwendig erachtet. Dafür gestimmt hatten neben Neumann Josef Geiger, Konrad Bauer, Korbinian Rank, Muhanad Al-Halak und Wolfgang Kunz.

Seine Idee hatte Tobias Neumann zuvor selbst dem Gremium vorgestellt. Seiner Meinung nach sollten mehr Bürger von der Stadt geehrt werden. Die Wertschätzung fehle vor allem gegenüber denjenigen, die in zweiter und dritter Reihe in einem Verein über Jahre mitarbeiten. "Für die greift unsere Satzung momentan nicht." Ein Kulturpreis – in Form der Heinrich-Zimbs-Medaille – wäre dafür die Lösung.

"Heinrich Zimbs war ein gebürtiger Grafenauer. Er arbeitete als Stadtschreiber, öffentlicher Notar, kurfürstlicher Prokurator in Bärnstein und war Stifter von Grund und Bau des Spitalgebäudes, in dem sich u.a. das Stadt- und Schnupftabakmuseum befindet. Er starb am 10. Januar 1621 in Grafenau", stellte Neumann den Namensgeber vor. "Sein 400. Todestag wäre ein schöner Anlass, die Medaille einzuführen. Beginnen könnte man damit, dass jedes Monat ein Mitglied, das am längsten in einem Verein aktiv ist, damit ausgezeichnet wird."

Mit diesem Vergabemodus befürchteten seine Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat, dass die Auszeichnung inflationär werde, die Verteilung ungerecht sei und Neid hervorrufen könne.

Bürgermeister Alexander Mayer dankte Neumann für die "klasse Idee", aber der Kulturpreis sei bei langjährigen Mitgliedern des Museumsvereins am besten aufgehoben.

− ul