Der PNP-Bericht über die Westspange vom Donnerstag hat den früheren FDP-Stadt- und Kreisrat Gerhard Drexler auf den Plan gerufen. „Manchmal hat man gar keine Freude daran, wenn man wieder einmal nachträglich Recht bekommt...“, sagt der Freyunger. Will heißen: Er habe schon damals, vor über zehn Jahren, vermutet und auch vehement gewarnt, dass die Westspange kaum Entlastung für die Innenstadt bringt. „Und man sieht ja jetzt auch, dass es so ist. Es fahren kaum Autos dort.“
Wie Drexler betont, sei er schon damals, 2012, gegen die innerörtliche Umfahrung gewesen. Damals hatte das Thema große Wellen geschlagen. In diversen Stadtratssitzungen und unterfüttert durch Gutachten hatte man überlegt, wie man das Freyunger Zentrum vom Verkehr entlasten könnte.
Es standen dann irgendwann sowohl das Modell einer Westspange als auch das einer Südspange im Raum. Erstere wurde bekanntermaßen mittlerweile gebaut und ist in Betrieb (über Zuppinger Straße/Mittermühle). Die Südspange hätte damals u.a. die Geyersberger Straße und die Bahnhofstraße entlasten sollen – sie wurde aber nie gebaut.
Damals war für die Verkehrsthematik auch ein Ratsbegehren (im Januar 2013) auf den Weg gebracht worden. „Doch die Formulierung war total irre führend“, ärgert sich Gerhard Drexler noch heute. Er moniert – wie damals –, dass die darin gewählte Formulierung schon fix suggeriert, dass durch den Bau der Spangen „die Innenstadt um ca. 50 Prozent vom Verkehr entlastet wird“.
Drexler: „Dabei konnte man das doch gar nicht wissen.“ Er und andere Personen hatten sich wegen dieser Formulierung damals sogar an die Rechtsaufsicht gewandt – ohne Erfolg, die Formulierung sei zulässig, man beziehe sich mit den 50 Prozent auf Untersuchungen eines Verkehrsplanungsbüros.
„Ich war schon damals gegen die Westspange und auch gegen die Südspange“, sagt Drexler heute. „Ich war und bin überzeugt: Wenn überhaupt, dann bringt die Westspange nur etwas zusammen mit der Südspange. Jetzt wurde viel Geld investiert – und das Ganze bringt leider kaum Entlastung.“
− jj
