Zusammenrücken. Eine kurze, präzise Aussage, die in Zeiten wie diesen aufhorchen lässt. Denn Nähe, gerade zu unseren Mitmenschen, ist gegenwärtig etwas, das es gilt zu vermeiden oder zumindest einzuschränken. Bemerkenswert also, dass der neue Präsident des Lions Clubs Freyung-Grafenau am Nationalpark, Dr. Christian Ohmann, sein Präsidentschaftsjahr unter eben dieses Motto stellt: "Zusammenrücken".
Dabei gehe es ihm in erster Linie um das soziale Zusammenrücken, nicht das physische, so Ohmann. "Denn das Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz ist nicht mehr stimmig. Darin liegt die eigentliche Herausforderung, um nicht Gefahr zu sagen. Wir spalten z.B. die Alten ab und isolieren sie solange in ihrer Unberührbarkeit, bis die Krise vorbei ist."
Der Arbeit seines Amtsvorgängers zollt Ohmann Respekt: "Markus Rothkopf hat in den vergangenen zwölf Monaten Großes geleistet und hat mit seinen Activities dem Club viel Spendengeld erwirtschaftet sowie ein lebendiges Präsidentschaftsjahr gestaltet. Ich möchte mich mit meiner Arbeit vor allem auf den Kerngedanken unseres Clubs fokussieren: Die Lions-Freunde sind wie eine Familie, die dort aktiv werden muss, wo Hilfe gebraucht wird." Aufgaben und Projekte seien genügend vorhanden, so Ohmann. Er denke vor allem an Institutionen wie die Tafeln. "Das soziale Netzwerk in unserem Land ist ausgeprägt und tut viel für hilfsbedürftige Menschen. Aber gerade im Moment könnten berechtigte Zweifel aufkommen, wenn man sich die Zustände vor Ort ansieht." Gerade deshalb sei das Zusammenrücken von so immenser Bedeutung – nicht nur für die Lions, auch für jeden Mitbürger.
Warum er sich mit 76 Jahren Lebenserfahrung als Präsident hat wählen lassen? "Weil die Arbeit großen Spaß macht und Erfolge bringt. Und eine Aufgabe braucht schließlich jeder", erklärt Dr. Ohmann augenzwinkernd.
− pnp
