Freyung-Grafenau
Nach Zurückweisung eines Impfwilligen: Regularien für den dritten Piks

11.11.2021 | Stand 21.09.2023, 21:39 Uhr

Im Impfzentrum an der Passauer Straße in Freyung orientiert man sich bei Booster-Impfungen an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts. −Foto: Karl

Ein PNP-Leser (Name der Redaktion bekannt) aus Hinterschmiding hat in der Redaktion nachgefragt, warum es für ihn nicht möglich ist, im Impfzentrum FRG die dritte Corona-Schutzimpfung ("Booster") zu erhalten.

Er sei zwar noch keine 70 Jahre alt, wie dies aktuelle Vorgaben für den dritten Piks vorsehen, aber vorbelastet durch Herz- und Lungen-Krankheit. Seine zweite Impfung (beide Male Astra) war vor über einem halben Jahr. Im Impfzentrum an der Passauer Straße aber wurde er abgelehnt. Im Landkreis Altötting, wo er ebenfalls in seiner Angelegenheit nachfragte, bekam er einen Impftermin. Die PNP hat im Landratsamt FRG in puncto Regularien für die Drittimpfung nachgefasst: Die Antworten kamen vom stv. Pressesprecher Christian Luckner.

Nicht nur mit Blick auf den geschilderten Fall des abgewiesenen Landkreis-Bewohners: Wie sind die Vorgaben im hiesigen Impfzentrum?


"Unser Impfzentrum orientiert sich an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts. Demnach sollen folgende Personen eine Booster-Impfung erhalten:
- Personen im Alter von 70 Jahren
- Bewohnerinnen/Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen. Aufgrund des erhöhten Ausbruchspotenzials sind hier auch Bewohnerinnen/Bewohner im Alter von unter 70 Jahren eingeschlossen.
- Pflegepersonal und andere Tätige mit direktem Kontakt mit den zu Pflegenden in ambulanten, teil- oder vollstationären Einrichtungen der Pflege für (I) alte Menschen oder (II) für andere Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-19-Krankheitsverläufe
- Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt

Die Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff soll frühestens sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen – unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor verwendet wurde. Bei mRNA-Impfstoffen soll möglichst der bei der Grundimmunisierung verwendete Impfstoff zur Anwendung kommen. Für Personen, die mit dem Impfstoff Janssen von Johnson & Johnson geimpft wurden, kann eine Auffrischung bereits vier Wochen später erfolgen. Letztlich trifft die Entscheidung, ob geimpft wird oder nicht, aber der diensthabende Arzt.

Unabhängig davon gibt es medizinische Gründe, eine Impfung für Personen außerhalb der oben genannten Kriterien zu verweigern oder sie trotz fehlender Empfehlung durchzuführen. Das RKI prüft derzeit, ob generell allen Personen unabhängig von Vorerkrankungen und Alter, bei denen die Zweitimpfung mehr als sechs Monate zurückliegt, eine Booster-Impfung angeboten werden soll. Sollten neue Empfehlungen veröffentlicht werden, wird das Impfzentrum Freyung diesen Empfehlungen selbstverständlich folgen."

In diesem Zusammenhang: Könnten Sie noch mal die Optionen und Öffnungszeiten im hiesigen Impfzentrum mitteilen?


"Nachdem in den vergangen Tagen sehr viele Impfwillige direkt ins Impfzentrum kamen und gleichzeitig eine größere Nachfrage nach gebuchten Terminen entstanden ist, hat man dort wieder auf eine reine Terminpraxis umgestellt, um Impfwillige nicht unnötig warten lassen zu müssen. Eine Vorstellung ohne Termin ist daher nicht mehr möglich.

Termine können weiterhin online über die Registrierung bei den bayerischen Impfzentren (https://impfzentren.bayern/) gebucht werden. Alternativ steht das Bürgertelefon des Landkreises unter der Telefonnummer: 08551/57-470 für Impffragen und telefonische Terminbuchungen Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr zur Verfügung.

Die Öffnungszeiten des Impfzentrums sind Dienstag und Donnerstag 8 - 12.30; Mittwoch und Freitag 13 - 17.30 Uhr; Samstag 9 - 13.30 Uhr; Sonntag und Montag ist geschlossen. Änderungen der Öffnungszeiten für Dezember sind in Vorbereitung. Details dazu folgen."