Schönanger
Feuerwehr will Platzprobleme lösen

Generalversammlung in Schönanger: Gerätehaus soll umgebaut werden

13.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:41 Uhr
Gregor Wolf

Die anwesenden geehrten und beförderten Feuerwehrmitglieder mit Vize-Bürgermeister Michael Segl (oben rechts), Vorsitzendem Lothar Vogl (unten rechts) und Kommandant Armin Heyn (oben links). −Fotos: Wolf

Kein freier Platz war mehr zu bekommen bei der Generalversammlung der Feuerwehr Schönanger. Der Schulungsraum des Gebäudes quoll aus allen Nähten. Wenn es nach den Vereinsmitgliedern geht, soll sich dies demnächst ändern, wie ein Grundsatzbeschluss zum angepeilten Ausbau verdeutlichte. Das Platzproblem war dann aber schon fast der einzige Kritikpunkt während der Zusammenkunft, bei der auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurückgeblickt wurde.

In nahezu ungekannte Sphären stürmte im vergangenen Juni das Dorffest der Wehr. Nach zwei Jahren Corona-Pause „hat es mich besonders gefreut, dass alle wieder so gut zusammengearbeitet haben, die Handgriffe immer noch passten“, freute sich Vorsitzender Lothar Vogl. Die Besucher dankten es den Organisatoren mit einem noch nie dagewesenen Ansturm. „Das war einfach ein riesiger Erfolg, auch dank der Premiere am Sonntag.“ Damit gemeint war die erstmals durchgeführte Oldtimer-Schau, an der sich rund 300 Fahrzeuge aller Art beteiligten.

Vereinsleben normalisierte sich im vergangenen Jahr

Ansonsten zeigte sich der Vorsitzende vor allem darüber erleichtert, dass sich das Vereinsleben nach anfänglichem Ausnahmezustand im Laufe des Jahres normalisierte. So konnten die Mitglieder nicht nur das Dorfleben bereichern, sondern auch im Umkreis wieder kirchliche Feste und Feuerwehrveranstaltungen besuchen.

Im aktiven Bereich gab es im abgelaufenen Kalenderjahr 16 Einsätze zu verzeichnen, wie Kommandant und Kreisbrandmeister Armin Heyn berichtete. In der Statistik finden sich unter anderem ein Sauna-Brand, Unwettereinsätze oder ein Verkehrsunfall mit drei beteiligten Autos. Ungewöhnlich war 2022 ein Hilferuf bezüglich des Belüftens des gemeindlichen Badeweihers. Dabei spritzen die Gemeindewehren aus allen Rohren Wasser – und somit auch Sauerstoff – in den See. „Das hat auch mal sein müssen bei dem warmen Sommer, damit der Weiher nicht kippt“, erläuterte Heyn. Summa summarum teilten sich die Einsätze in sechs Brände, sieben technische Hilfeleistungen und drei Sicherheitswachen auf. Dabei absolvierten die Ehrenamtlichen 508 Einsatzstunden.

Übungsgeschehen soll heuer intensiviert werden

Trotz gut abgearbeitetem Aufgabenpensum bemerkte Kommandant Heyn, dass „der Start aus der Pandemie nicht ganz einfach war“. Deswegen soll das Übungsgeschehen seiner 48-köpfigen aktiven Truppe heuer nochmal intensiviert werden. Auch sei geplant, im kommenden Jahr zusammen mit den anderen Gemeindefeuerwehren die Leistungsabzeichen in den Bereichen Löschgruppe und Hilfeleistung abzulegen.

Erfreuliches hatten die Atemschutzwarte Paul Öttl und Marco Schopf vorzutragen. So sei die Zahl der Atemschutzträger auf 17 gestiegen. Schließlich hätten vier junge Feuerwehrmänner erfolgreich den Lehrgang absolviert. Aber auch ein Verbesserungsvorschlag in Richtung der Kreisbrandinspektion wurde geäußert: „Wir haben Probleme, unsere Leute in die Atemschutzstrecke zu bekommen, da aktuell nur noch an Freitagen Termine angeboten werden“, sagte Öttl. „Uns wäre geholfen, wenn auch andere Wochentage angeboten würden.“

Gestiegen ist auch die Anzahl aktiver Jugendlicher, wie Jugendwart Maximilian Bink informierte. Die nun neun Nachwuchskräfte absolvierten 2022 nicht nur 25 Übungen, sondern auch mit Bravour die Jugendflamme und den Wissenstest.

Erfolgreiches Dorffest war gut für die Vereinskasse

Die finanzielle Seite des Vereins wurde von Kassier Alexander Eder beleuchtet. Vor allem das Dorffest habe dazu beigetragen, dass das Jahr mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden konnte. Nachdem die Kassenprüfer eine einwandfreie Führung der Kasse bescheinigten, wurde der Vorstand einstimmig entlastet.

„Der Zusammenhalt ist stets dageblieben – trotz Corona“, lobte im Anschluss stellvertretender Bürgermeister Michael Segl. „Was mich besonders freut ist, dass es in Schönanger eine sehr junge Mannschaft gibt, die sich nicht nur den anfallenden Aufgaben stellt, sondern sich auch neue Herausforderungen sucht.“ Segl beleuchtete auch die finanzielle Situation der Gemeinde. So sei in den vergangenen sechs bis acht Jahren viel Geld in die vier Feuerwehren gesteckt worden, „da kommen gut 700000 Euro zusammen“. In Zukunft werde der Gürtel aufgrund der angespannten Lage aber etwas enger geschnallt werden müssen. „Deswegen können wir von Glück reden, die großen Investitionen bereits getätigt zu haben.“

Mitglieder wünschen sich mehr Platz im Gerätehaus

Ungewöhnlich viel Gesprächsbedarf gab es am Ende der Versammlung beim Punkt „Wünsche und Anträge“. Die meisten Redebeiträge drehten sich um die oftmals sehr beengte räumliche Situation im Feuerwehr-Gerätehaus. So sei schon länger im Gespräch, dass das Gebäude saniert oder erweitert werde. Konkret passiert sei in dieser Hinsicht aber noch nichts. Ein jüngster Vorstandbeschluss wurde nun inhaltsgleich einstimmig von der Vereinsversammlung verabschiedet. Demnach wünschen sich die Mitglieder vor allem die Schaffung eines ausreichend dimensionierten Veranstaltungsraums. „Platz für 100 Personen inklusive barrierefreiem Zugang“, so der Kerngedanke. Der Raum soll im Anschluss nicht nur für Feuerwehrzusammenkünfte und Schulungen genutzt werden, sondern auch der Dorfgemeinschaft zur Verfügung stehen. Daneben gebe es einige bauliche Verbesserungswünsche in Hinblick auf die Einsatzfähigkeit. Vorsitzender Lothar Vogl versprach in dieser Sache nochmal in der Gemeinde vorstellig zu werden und gleichzeitig erste Ideen zur möglichen Umsetzung einzuholen.

Ehrungen und Beförderungen

10 Jahre im Atemschutz-Team: Tobias Rotkopf, 15 Jahre: Tobias Blab; 10 Jahre aktiver Dienst: Timo Hütter, Andreas Schopf und Gregor Wolf, 20 Jahre: Tobias Rotkopf, 25 Jahre: Tobias Eder, 35 Jahre: Paul Öttl, 40 Jahre: Ewald Gibis, Lothar Rotkopf, Wolfgang Heyn und Roland Rotkopf; 50 Jahre Dienstzeit: Bruno Schwarz; Beförderung zum Oberlöschmeister: Paul Öttl.