Bayerische Langlauf-Meisterschaften
Eine Überraschung aus dem Biathlon und ein Kracher-Doppel: Einheimische Ski-Spitzen in Finsterau

06.02.2024 | Stand 06.02.2024, 8:00 Uhr

Da freut sich der Schorschi, das Maskottchen des Bayerischen Ski-Verband, mit: Die Biathletinnen mischten bei den Spezialistinnen mit. Merle Uschold (von links) und Alina Maier laufen in der Staffel zusammen mit Aurelia Kraus nur knapp am Podest vorbei. Im Einzel stiefelt Maier als Zweite sogar aufs Podest. − Foto: Hartl

Das Wetter spielte nicht so unbedingt mit und dementsprechend hielt sich der Zuschauerandrang in Grenzen – den Athletinnen und Athleten war’s wurscht: Auf bestens präparierten Strecken trug der Skilanglauf-Nachwuchs am Wochenende im Skizentrum Finsterau die bayerischen Meisterschaften aus. Feine Erfolge feierten dabei auch die einheimischen Sportler.

„Sehr zufrieden“ zeigte sich denn auch im Rückblick Karl Eder als Organisationsleiter der Titelkämpfe im Wintersportzentrum der Bayerwald-Gemeinde Mauth. „Wir konnten den Sportlerinnen und Sportlern eine einwandfreie Unterlage präsentieren“, resümierte Eder – ein kleines Kunststück, wovon sich jedermann bei einem Blick rundum auf das schmutzige Braun und Grün überzeugen konnte. Erstmals setzten die Finsterauer, die an den beiden Wettkampftagen bis zu 70 Helfer im Einsatz hatten, Salz bei der Streckenpräparierung ein. „Wir waren selber gespannt, aber es hat super funktioniert“, stellt Eder fest.

Super funktioniert hat es aus einheimischer Sicht auch bei so mancher Athletin und manchem Athleten – ganz besonders bei Alina Maier vom WSV Eppenschlag, Florian Döringer vom Nordic Team Klingenbrunn und Maximilian Kagerbauer vom WSV Skadi Bodenmais. Den Vogel schoss dabei Biathletin Alina Maier ab. Die Ski-Zweikämpferin behauptete sich in der ungewohnten klassischen Technik im Feld der Spezialistinnen, lief in der U13 in 8:08,01 Minuten über 2,5 km nur gut drei Sekunden hinter Siegerin Lilly Kolb vom SC/TV Gefrees über die Ziellinie und lieferte so mit den meisten Gesprächsstoff dieser Titelkämpfe. In den Staffeln lief Alina Maier mit ihren Bayerwald-Kolleginnen Merle Uschold und Aurelia Kraus als Vierte nah ans Podest.

Mitten hinein unter die Besten stieß Florian Döringer als Zweiter über zehn Kilometer in der U18. Der Klingenbrunner musste sich in 27:59,98 Minuten nur Lorenz Hasenkopf vom WSV Bischofswiesen geschlagen geben. Der Kader-Kollege war zehn Sekunden schneller. In die Top Ten schaffte es als Achter auch Maximilian Kagerbauer vom WSV Skadi Bodenmais (30:40,94). Zusammen waren Döringer und Kagerbauer dann unschlagbar: Im Teamsprint der U16/U18, der über sechs Kilometer ging, holte sich das Bayerwald-Duo den Sieg mit vier Sekunden Vorsprung vor den hoch eingeschätzten Oberland-Teams. Auf Platz zwei liefen bei den Junioren U20 Tobias Hofbauer und Paul Morgott. Bei den Herren verpasste Armin Hof (33:03,48 / WSV Skadi Bodenmais) als Vierter nur knapp das Podest.

Auf den vordersten Plätzen tauchten am häufigsten die Namen von Athletinnen und Athleten des SC Oberstdorf, des SC Partenkirchen und des SC Langgries auf. Und die Finsterauer? Könnten in den nächsten Wochen noch die eine oder andere Veranstaltung austragen. „Wir haben Anfragen bekommen zum deutschen Schülercup, zum Deutschland-Pokal“, berichtet Karl Eder. „Es liegt halt nirgends gscheit Schnee.“ Aber man habe das „zurückgestellt“, wie er sagt. Denn trotz der Lage auf 1000 Meter Höhe ist es auch in Finsterau mit dem Schnee nicht mehr zum Allerbesten bestellt. „Es soll zwar nächste Woche wieder schneien, aber man weiß halt nicht wieviel“, sagt Eder. Und die ehrenamtlichen Helfer sind auch nicht böse, wenn sie nicht gleich wieder raus müssen.

− mjf