Novum für Freyunger Wehr
e-Call-System lotst Retter zu schwerem Unfall auf der B12

Spezieller Alarm im Auto hatte ausgelöst – Fahrzeug war von der Bundesstraße abgekommen und zehn Meter weit geschanzt

10.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:02 Uhr

An der Böschung unterhalb der B12 kam das Auto zum Stehen. −Foto: FF Freyung

Das war ein Novum für die Freyunger Feuerwehr: Zwar war es zuletzt schon öfter vorgekommen, dass sie wegen eines sogenannten e-Call-Alarms gerufen wurde. Doch dabei hatte es sich immer um Fehlalarme gehandelt. Bislang. Am Mittwoch nämlich steckte tatsächlich ein schwerer Unfall dahinter.



Ein Auto war mittags auf der B12 bei Freyung – zwischen Köppenreut und Ort – von der Fahrbahn abgekommen. In einer langgezogenen Linkskurve geriet das Fahrzeug von der Straße und schanzte dann auf Höhe der dortigen Fahrbahnunterführung etwa zehn Meter in die Tiefe. Laut Feuerwehr kam das Auto aber glücklicherweise auf den Rädern, jedoch an einer Böschung, wieder zum Stehen.

So funktioniert das e-Call-System

Das Auto war mit einem sogenannten e-Call-Alarm ausgestattet. Bei diesem System löst ab einem gewissen Aufprall beziehungsweise wenn Airbags auslösen, der e-Call aus. Dann wird eine Sprachverbindung mit einer Notrufleitstelle aufgebaut, erklärt die Freyunger Feuerwehr das Prozedere. Wenn keine Antwort aus dem Fahrzeug kommt, wird von einem schweren Unfall ausgegangen.

Bislang konnte die Freyunger Feuerwehr bei derlei Alarmierungen immer schnell umkehren – es waren stets Fehlalarme. Am Mittwoch aber fanden die Wehrler dann das Auto, das aus Richtung Passau gekommen war, unterhalb der B12 an der Böschung. Der Fahrer war verletzt im Wagen. Der Rettungsdienst versorgte ihn.

B12 während Rettung gesperrt

„Im Laufe der Behandlung entschied sich der Notarzt für eine patientenschonende Rettung“, so Freyungs stellvertretender Kommandant Markus Lösslein. „Dazu schnitten wir mit der Rettungsschere das Dach sowie die B-Säule der Fahrerseite heraus. Im Anschluss konnten wir den Mann an den Rettungsdienst übergeben.“ Über den Grad der Verletzungen ist nichts bekannt. Für die Dauer der Rettungsmaßnahmen war die B12 zwischen Abzweigung Ort und Köppenreut komplett gesperrt.

− pnp/jj