Freyung
Stadt erwirbt Gebäude: Die großen Pläne für den Passauer Hof

20.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:00 Uhr

Auch der riesige Eiskeller könnte Teil der Genussmanufaktur werden. Genaueres solle aber einmal die Genossenschaft festlegen. Das Foto zeigt einen früheren Besuch in dem Gewölbe, als das Gebäude noch Herbert Schiller (im Bild) gehörte. −Foto: Jahns

Von Jennifer Jahns

Gemunkelt wurde schon länger, bei entsprechenden Presseanfragen hieß es aber immer: Man müsse noch warten, noch ist es nicht in trockenen Tüchern. Jetzt aber gibt Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich bekannt: Es tut sich was im Freyunger Traditionswirtshaus „Passauer Hof“.



In das bereits seit einiger Zeit leer stehende Gebäude am Stadtplatz soll eine Genussmanufaktur einziehen. Als Vorbild dient ein ähnliches Modell aus dem Allgäu.

„Die Stadt hat mit breiter Mehrheit den Kaufvertrag für den Zwischenerwerb des Passauer Hofs beschlossen“, so Bürgermeister Heinrich in seiner Mitteilung. Die Stadtverwaltung wolle nun mit externer Unterstützung das Jahr 2023 nutzen, „um ein solides Konzept für eine Genussmanufaktur zu erstellen und die Gründung einer neuen Genossenschaft auf den Weg zu bringen, die dann das Gebäude nach und nach saniert und die Genussmanufaktur betreibt“.

Lisa Späthe, Heimatentwicklerin der Initiative „HeimatUnternehmen Bayern“ unterstützt und verbindet unternehmerische Menschen im ländlichen Raum, begleitet das Projekt und habe bereits erste Interessenten aus dem Kreis der HeimatUnternehmer begeistern können, darunter die junge Glaskünstlerin Elisabeth Ritterswürden aus Zwiesel.

Herstellung miterleben



„Jeder, der Lust hat, einen Beitrag zu leisten, ist herzlich willkommen“, so Bürgermeister Heinrich. Im Allgäuer Vorbild sind mittlerweile diverse Handwerker in einer früheren Brauerei untergebracht – bei Bäcker, Töpferkünstler und Co. können dort Besucher über die Schulter schauen.

Das Modell der Genussmanufaktur in Freyung sieht nicht nur vor, dass die Besucher die Produkte kaufen, sondern dass sie auch deren Herstellung miterleben können. Platz ist für etwa acht bis zwölf Produzenten, je nachdem, welchen Platzbedarf sie jeweils haben. Und sie müssen sich dazu verpflichten, eine Mindestzahl an Tagen vor Ort zu sein, damit die Grundpräsenz an Herstellern in der Manufaktur gesichert ist.

Auch nutzbar sind der riesige Eiskeller, der einen Notausgang hat, sowie der großzügige Speicher unterm Dach. „Diese besonderen Räume könnte man hervorragend integrieren“, sagt Lisa Späthe, verweist aber darauf, dass man diese Entscheidungen bewusst in die Hand der künftigen Genossenschaft legen sollte.

− jj