Stammspieler in Grafenau
„Die erste Zeit war hart“: Jonas Bumberger hat den Sprung aus der A-Klasse in die Bezirksliga geschafft

24.10.2023 | Stand 24.10.2023, 21:14 Uhr

Zehn Tore in 15 Spielen: Jonas Bumberger (rechts) stand in der ersten Halbserie in jedem Spiel in der Startelf und hat die zehn Saisontore aus der Premierensaison schon jetzt eingestellt. − Foto: Michael Duschl

Vier Punkte trennen den TSV Waldkirchen (19) und TSV Grafenau (15) in der Tabelle der Bezirksliga Ost. Weil die Landkreisrivalen mit ihrer Ausbeute aus 15 Spielen die Abstiegsplätze im Blick haben müssen, sprechen die Trainer von einem richtungsweisenden Nachholspiel, das am Dienstag in Waldkirchen stattfindet (Anpfiff 19 Uhr).

„Drei Punkte täten uns wahnsinnig gut. Waldkirchen aber auch, glaube ich“, sagt Günther Himpsl. Der 66-Jährige tritt mit seinen „Stodbärn“ auf der Stelle. Seit acht Wochen liegt Grafenau auf einem Relegations- oder Abstiegsrang. Von den letzten sechs Partien verlor die Himpsl-Truppe nur eines, aber drei Unentschieden verhinderten tabellarisch einen Sprung nach vorne. Waldkirchen kassierte zuletzt zwei Niederlagen und darf heute aber wieder zuhause ran, wo der TSV die letzten vier Partien gewann.

Was beide Teams eint, ist der Abstiegskampf – und das Verletzungspech. „Das spielt schon eine Rolle“, erklärt Günther Himpsl, „wenn du permanent andere Aufstellungen hast oder Spieler immer wieder eine andere Position übernehmen müssen“. Dennoch, betont der Grafenauer Coach, „haben wir immer eine Mannschaft auf dem Platz, die gegen jeden in dieser Liga gewinnen kann“. Das haben die „Stodbärn“ in der laufenden Runde jedoch nur vier Mal geschafft. Dabei haben sie mittlerweile einen weiteren Stürmer im Kader, der regelmäßig trifft: Jonas Bumberger. Der 21-Jährige spielt seine zweite Saison in der Bezirksliga und beim TSV Grafenau. Die zehn Saisontore aus dem ersten Jahr hat er bereits nach der halben Saison eingestellt und sagt selbst: „Für mich läuft es richtig gut, ich fühle mich viel besser, als noch in der ersten Saison.“

„Die erste Zeit“ nach dem Wechsel „war hart“



Vor einem Jahr rang sich der bei vielen Trainern begehrte Mittelstürmer durch, seinen Heimatverein SV Saldenburg zu verlassen, um sich höherklassig zu beweisen. „Die erste Zeit war hart“, erinnert er sich im Gespräch mit der Heimatzeitung. „Ich habe es immer nicht geglaubt, aber ein halbes Jahr brauchst du einfach, um dich an die Bezirksliga zu gewöhnen. Ich war in den Situationen zu langsam und bin taktisch manchmal nicht mitgekommen. Das Spiel ist viel schneller und körperlicher“, weiß Bumberger heute.

War der 21-Jährige in der vergangenen Saison oft „Joker“, stand er heuer in jedem Spiel in der Startelf und ist hinter Christian Seidl (Künzing; 21 Tore) und Niklas Zankl (Garham; 13) wie Sebastian Fischer (Perlesreut) Dritter der Torschützenliste. Die persönliche Bilanz freut Bumberger natürlich, aber nur zu gerne würde er mit dem Team mindestens im sicheren Mittelfeld stehen. „Jeder ist ein bisschen enttäuscht, aber wir sind ein eingeschworener Haufen und ich glaube fest, daran, dass wir da unten rauskommen.“

Viele Gespräche zwischen Himpsl und seinem jungen Stürmer



Am jungen Stürmer aus Saldenburg soll es nicht scheitern, merkt Günther Himpsl an. Ihm bescheinigt er „eine gute Entwicklung“. Als er nach Grafenau kam, hätte Bumberger „einen Körper wie ein U15-Spieler“ gehabt, erzählt sein Trainer. „Jetzt hat er zugelegt und das hilft ihm. Kicken kann er sowieso.“ Der „Vollstrecker“, wie Bumberger aufgrund seiner Abschlussstärke genannt wird, und Talenteversteher und -förderer sprechen viel miteinander. Das Vertrauen des Trainers zahlt der Mittelstürmer, der im Normalfall über die linke Angriffsseite in den Strafraum drängt, regelmäßig mit Toren zurück.

Am Dienstagabend müssen die „Stodbärn“ und Bumberger auf einen wichtigen Mitspieler verzichten: Ondrej Sima handelte sich am Samstag nach Abpfiff eine rote Karte ein, nachdem er den Referee verbal kritisiert hatte. Nichtsdestotrotz ist der Tscheche (28) einer zu dem Bumberger aufschaut. „Er ist ein geiler Fußballer, ich bin froh, neben ihm spielen zu dürfen“, sagt der Saldenburger. „Ondrej kann die Bälle brutal gut behaupten und verteilen und gewinnt Kopfbälle gegen Spieler, die 20 Zentimeter größer sind als er“, schwärmt der 21-Jährige.