Kommentar
Deutschlandticket: Von Freud und Frust

24.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:58 Uhr

−Foto: Jahns

Näher betrachtet...

...hat es die Deutsche Bahn leider (mal wieder) geschafft, eine eigentlich sehr gute Idee direkt mit ein paar Ärgernissen zu verknüpfen. Aktuelle Sache: das Deutschland- beziehungsweise 49-Euro-Ticket. Für bezahlbares Geld quer durch die Bundesrepublik fahren und Orte und Freunde besuchen. Klingt toll. Ist es auch. Das Ärgernis wartet allerdings bei manchen zu Beginn der Reise.

Wer nämlich nicht Dauerpendler ist, sondern das Ticket nur für einen Monat kaufen möchte, erlebt direkt mal sein blaues Wunder: Man schließt nämlich automatisch – zumindest, wenn man das Ticket nach dem 10. eines Monats kauft – ein weiteres Ticket-Abo für den darauffolgenden Monat ab. Und: Man muss dennoch für den bereits begonnenen Monat den vollen Preis von 49 Euro zahlen. Heißt: Ist man ohnehin schon der Gelackmeierte, weil man beispielsweise erst am 20. August ein Ticket zum vollen Preis für August gekauft hat und dieses nun nur noch elf Tage nutzen kann, so ist man gleich nochmal der Depp, weil man automatisch auch für September noch ein Ticket für weitere 49 Euro gekauft hat, ohne dies zu wollen und geschweige denn zu brauchen.

Wenn man dann auch noch erfährt, dass es Verkehrsverbünde gibt – etwa im Raum München – , die es sehr wohl gebacken bekommen haben, Käufern, die erst im Laufe eines Monats das Deutschlandticket erwerben, nur den anteiligen Betrag zu berechnen, während der Käufer hierzulande auch am Monatsende noch brav die vollen 49 Euro berappen muss, denkt man sich einmal mehr: Deutsche Bahn, wow, darauf muss man erstmal kommen!

Am besten fährt man also ab der Monatsmitte mit dem Auto nach München und kauft sich dort das Deutschlandticket. Die Verkehrswende kommt dann halt wann anders. – Jennifer Jahns