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„Bin wieder ins Fahren gekommen“: Bayerwaldler Stockinger wird deutscher Meister im Riesenslalom

01.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:08 Uhr
Jonas Kraus

Jonas Stockinger war beim Riesenslalom nicht zu schlagen und ließ u.a. Fabian Gratz (links), der auch regelmäßig im Weltcup zum Einsatz kommt, und Anton Grammel hinter sich. −Foto: DSV

In seinem letzten Rennen der Saison hat Jonas Stockinger nochmal für eine große Überraschung gesorgt.

Bei der deutschen Meisterschaft im Riesenslalom ließ der 23-Jährige die gesamte Konkurrenz hinter sich und holte sich überlegen Platz ein. Auf Platz zwei in Pfelders (Südtirol) landete der Schweizer Fadri Janutin (der mitfuhr, aber natürlich nicht deutscher Meister werden konnte) mit 0,7 Sekunden Rückstand. Rang drei belegte Fabian Gratz (+0,83), der auch regelmäßig im Weltcup zum Einsatz kommt.

„Das ist echt ein cooler Abschluss einer Saison, die für mich hart begonnen hat“, sagte Stockinger hinterher. Wieder mal bereitete ihm der Rücken große Probleme. „Ich konnte mich kaum mehr bewegen“, sagte Stockinger im Februar. „Mein Trainer dachte schon, die Saison könnte für mich vorbei sein.“

Doch als die Schmerzen wieder vergingen, steigerte sich auch Stockinger wieder. Beim Europacup im norwegischen Narvik belegte er Mitte März Platz acht. „Jetzt bin ich wieder ins Fahren gekommen“, sagte Stockinger nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft. In Pfelders ließ er nicht nur Gratz hinter sich, sondern distanzierte auch die deutschen Weltcupfahrer Anton Grammel, Julian Rauchfuß und Sebastian Holzmann deutlich. Während diese Fahrer im Kader des Deutschen Skiverbands stehen, trainiert Stockinger bei der World Racing Academy. Dort sind vor allem Fahrer aus kleinen Nationen unterwegs, oder jene wie Stockinger, die aus den nationalen Kadern gefallen sind.

Der prominenteste Starter in Südtirol war indes der Österreicher Johannes Strolz, der bei den Olympischen Spielen in Peking Gold in der Kombination und Mannschaft sowie Silber im Slalom einfahren konnte. Am Samstag landete er aber nur auf Platz 13, mehr als zwei Sekunden hinter dem Sieger.

Stockinger selbst ließ zuletzt offen, ob er dem alpinen Rennsport erhalten bleibt. „Ich mache mir gar keinen Druck“, sagte er im Februar über seine Zukunftsplanung. Bei der deutschen Meisterschaft jedenfalls schien diese Vorgehensweise geholfen zu haben.