„So etwas hab’ ich noch nie gesehen.“ „Total faszinierend.“ „Auf einmal ist’s ganz schön heiß geworden.“ Ein großes Staunen gab es am Dienstag für eine große Freyunger Abordnung in der Passauer Glockengießerei Perner. Dort wurde die Friedensglocke für die Freyunger Gartenschau gegossen.
Wegen guter Kontakte zwischen den Freyunger Akteuren rund um Initiator Josef Geis (Pfarrgemeinderat) und Firmenchef Rudolf Perner konnten etliche Freyunger bei diesem sehr seltenen Moment dabei sein. Dabei waren die Besucher, die sich am Dienstag in der urigen, rußigen Glockengießerei-Halle eingefunden hatten, erst einmal verwundert: Wo soll denn nun die glühende Bronze eingefüllt werden? Man sieht ja gar nichts! Die Auflösung lieferte Glockengießermeister Rudolf Perner sogleich: „Die Glocke entsteht unter der Erde.“
Modell im Boden verbuddelt
Denn ähnlich wie bei einem Vulkan, bei dem man auch nur die obere Spitze und die Eruption wahrnimmt, ist es auch bei der Glocke: Das Modell – das Negativ dafür – ist im Boden verbuddelt. Nur anhand von Metallstäben, die oben herausschauen, kann man erahnen, dass sich im Untergrund die Glockenform befindet.
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Dort hinein wurde dann von oben die glühende Bronze gefüllt. Einige Tage wird es dann dauern, bis die Glocken abgekühlt sind. Am Montag sollen sie ausgebuddelt werden, am Dienstag kommt die Freyunger Glocke (70 Kilo schwer, 50 cm groß) in den Bayerwald. Sie soll am Gartenschaugelände neben der Hauptbühne platziert werden. Geläutet werden kann sie dann mittels Seil.
Gartenschau in Freyung startet am 25. Mai
Insgesamt sieben Glocken wurden an diesem Tag in Passau aus einem Bronze-Guss gegossen, eine geht beispielsweise nach Kärnten, eine nach Chemnitz – und eine eben nach Freyung für die Gartenschau, die am 25. Mai startet.
Negativ-Form: Dieses Modell wurde im Boden vergraben, daraus entsteht die Freyunger Glocke. −F.: priv.
Unter diesem Kanal befinden sich sieben Glocken-Negativformen.
Auch sie kommen nach Freyung: ein dreiteiliges Glockenspiel...
...und ein Carillon, das mit Klaviatur gespielt wird, wie Josef Geis zeigt.
