msiges Treiben. Das Volksfestzelt muss fertig werden. Am Wochenende vor dem Grafenauer Sechs-Tage-Rennen sind viele Hände damit beschäftigt, alles für tausende Besucher herzurichten. Darunter auch Konrad Nätscher (66) und Alfred Süß (71). Das Festwirt-Duo hilft wie gewohnt kräftig mit, dirigiert und ruft ihre Helfer pünktlich um 11 Uhr zur Brotzeit. Sie selbst greifen erst später zu, denn erst mal gilt es dem Grafenauer Anzeiger ein paar Fragen zu ihrem 30-jährigen Wirken unter weiß-blauem Bierzelthimmel zu beantworten.
Das letzte Volksfest unter der Regie von Nätscher/Süß steht kurz bevor. Schwingt da schon beim Aufbau etwas Wehmut mit?
Konrad Nätscher: Es gibt sicher ein lachendes und ein weinendes Auge. Aber beim Aufbau liegen wir gut in der Zeit und sind genauso euphorisch wie all die Jahre davor. Das Grafenauer Volksfest ist und bleibt für uns die fünfte Jahreszeit.
Alfred Süß: Wir wollen es noch mal genauso gut machen wie all die Jahre davor. Aber ich bin auch ehrlich: Für mich ist jetzt Land in Sicht, die Energie ist nicht mehr so da wie vor 30 Jahren.
Eigentlich wäre ja schon vor zwei Jahren Schluss gewesen, aber da machte euch Corona einen Strich durch die Rechnung. Gab’s da Gedanken ans vorzeitige Aufhören?
Süß: Nein, wirklich nicht. Wir haben immer gesagt: Die 30 machen wir noch voll!
Nätscher: Wenn Corona nicht gewesen wäre, hätten wir dieses Ziel halt nur eher erreicht.
Springen wir zurück ins Jahr 1991. Was bewegte euch damals dazu, eure Hüte in den Festwirte-Ring zu werfen?
Nätscher: Die Unzufriedenheit über unseren nicht einheimischen Vorgänger.
Süß: Da hat einfach viel nicht gepasst. Die Küche war mager, es gab keine Speisekarte. Der hat’s halt gemacht, weil er zugesagt hatte. Aber ihm war’s egal. Da kamen die Würstl ohne Kraut auf die Teller, obwohl das Kraut im Kühlwagen lag. Aber kochen wollt’s niemand.
Nätscher: Es hat einfach hinten und vorne nicht gepasst.
