Von Karin Seibold
Am 5. Januar wird in Altreichenau (Landkreis Freyung-Grafenau) die Rauhnacht gefeiert. Ab 19.30 Uhr beginnt die Veranstaltung vor der Altreichenauer Eventhalle, anschließend ist große Rauhnachts-Party. Schon jetzt waren die Geister und Gespenster auf Werbetour für das Event.
Die dunklen Gestalten trommeln sich durch den Lebensmittelmarkt in Neureichenau. Einkaufende schauen erstaunt, erschrocken oder belustigt. Manch einer zückt sein Handy. Sowas hat man im Landkreis Freyung-Grafenau wohl noch selten gesehen: Die Altreichenauer Rauhnachtler sausen auf ihrer Werbetour auch an der Wurst- und Fleischtheke vorbei.
Und trommeln. Und brüllen. Und schreien. Sie treiben eben die bösen Geister aus. Am 5. Januar ist wieder die traditionelle Rauhnacht in Altreichenau vor der Eventhalle. Ab 19.30 Uhr beginnt die Veranstaltung, bei der auch zahlreiche Perchtengruppen aus dem nahen In- und Ausland teilnehmen werden. Die Altreichenauer Böllerschützen wollen mit dabei sein, ebenso wie die Passauer Höllengeister, die Thalberger Heandltrommler, die Ameisberger Turmteifön, die Granit Perchten, Dragon Krampus, die Woifstoana Woidkrampal und die Böhmerwoid Teifön. Als besonderes Highlight wird dann auch die Altreichenauer Kinder-Rauhnachtsgruppe wieder ihren Auftritt haben – und um das große Feuer vor der Eventhalle in Altreichenau tanzen.
20 Altreichenauer halten den Brauch am Leben
Die Rauhnacht hat in dem Bayerwalddorf Tradition. Deshalb erhalten die rund 20 Altreichenauer Rauhnachtler diesen Brauch gerne am Leben. „Und – weil es Spaß macht“, sagt Rauhnachts-Chef Stefan Wimmer. „Wir halten eben zusammen“, erklärt auch Sprecher Matthias Wimmer.
Und schon bei der Werbetour sind die Zuschauer begeistert. Den Anfang nimmt die Tour an diesem dunklen Winterabend im Seniorenheim „Rosenium“ in Neureichenau. Dort trommeln und tanzen die Gespenster für die Bewohner und Pflegekräfte. „Schön sands ja ned“, sagt eine Pflegerin augenzwinkernd zu einer der Seniorinnen, die in ihrem Stuhl ganz entspannt im Garten des Heims das wilde Treiben beobachtet. „Aber auf die Schönheit kommts ja nicht immer an“, fügt sie hinzu, und die Bewohnerin muss herzlich lachen.
Die bösen Geister vertreiben
Anschließend stehen Stationen im Lebensmittelmarkt „Kaufhaus der Waidler“ in Neureichenau, im Wirtshaus Kani, am Campingplatz in Lackenhäuser und beim Bier- und Wohlfühlhotel der Sitters auf dem Programm. Immer wieder treffen die Rauhnachtler auf ihrer Tour auf staunende Augen und gezückte Handys. Sie sind den Rummel gewohnt: Am 5. Januar, bei der eigentlichen Rauhnachtsveranstaltung, werden ein paar hundert Zuschauer erwartet. Im Anschluss an die Freiluftdarbietungen mit Trommelgetöse und Feuershow geht es dann in die Eventhalle zur Rauhnachtsparty. Dort darf dann, auch gemeinsam mit den Darstellern, gefeiert werden, dass die bösen Geister auch für 2024 vertrieben sind.
Auch vor dem Seniorenheim „Rosenium“ in Neureichenau zeigen die Altreichenauer Rauhnachtler ihr Können.
Die „Drud“ ist die Hauptfigur der Altreichenauer Rauhnacht. Um sie dreht sich die Geschichte, die am 5. Januar vor der Eventhalle nachgespielt wird.
