„Größte Herausforderung“
700 Kilometer tagsüber, Nächte im Zelt: Ehepaar Herold reist zu Radrennen nach Südafrika

12.03.2024 | Stand 12.03.2024, 16:42 Uhr

Als Mix-Team geht es für Lars Herold und Michaela Barz-Herold von Sonntag ab durch die Wildnis Südafrikas. − Foto: Privat

Das Wort episch wird im Radsport oft benutzt, aber es gibt ein Ereignis, das es wirklich verdient: Das „Cape Epic“ in Südafrika. Das Neureichenauer Ehepaar Michaela Barz-Herold und Lars Herold reist am Donnerstag zu diesem achttägigen Radrennen durch die Wildnis Südafrikas, wo ab Sonntag insgesamt 700 Kilometer Fahrstrecke mit knapp 17000 Höhenmetern auf sie warten.

Beim als Tour de France der Mountainbiker bekannten Etappenrennen, das größte der Welt, müssen im Schnitt 27 Meter Höhenunterschied bewältigt werden – und das über acht Tage! Vom Prolog in Lourensford (17. März) bis zum großen Finale in Stellenbosch (24. März) ist jede Etappe darauf ausgelegt, die Zweier-Teams an ihre Grenzen zu bringen. Michaela Barz-Herold und ihr Mann Lars werden in der Kategorie Mix für ihr Gesundheitspark-Dreiländereck-Racingteam starten und ihnen ist schon im Vorfeld bewusst: „Das ist die größte Herausforderung in unser beider Sportlerleben.“

Dafür qualifiziert haben sie sich im vergangenen Jahr mit Platz 2 bei „4 Islands“ in Kroatien. Seit Mai 2023 wurde das Training auf die „Cape Epic“ ausgerichtet. „Wir sind die Alpentour gefahren, Michi die Biketransalp und im Oktober haben wir mit der gezielten Vorbereitung für Südafrika begonnen“, erzählt Lars Herold. Der Diplom-Sportwissenschaftler hat die Trainingsplanung selbst übernommen. Das Paar aus Neureichenau, das zwei gemeinsame Kinder hat, trainierte so oft es geht auf dem Rad sitzend und in den Wintermonaten auf Langlauf- und Tourenski. Außerdem reisten die Herolds zweimal ins Trainingslager in den Süden. „Die Einheiten hatten teils wettkampfähnlichen Charakter“, berichtet Lars Herold.

Im Renndorf werden die Teilnehmer und ihre Räder versorgt



In der Theorie fühlen sich die Neureichenauer gut vorbereitet für das Abenteuer in Südafrika. Ausdauer und Kraft sind das eine, aber ein mehrtägiges Etappenrennen verlangt den Teilnehmern viel mehr ab, weiß Herold: „Eine besondere Herausforderung wird es sein, dass wir in einem Zeltlager übernachten. Das wird nach jeder Etappe ab- und am nächsten Zielort wieder aufgebaut.“

Ein Etappenrennen dieser Dimension kennen die Herolds noch nicht, aber aus ihrer jahrelangen Radsportkarriere kennen sie die Tücken solcher Wettkämpfe. „Wir müssen versuchen, uns auf jede einzelne Etappe zu konzentrieren und dürfen nicht zu viel voraus denken“, erklärt Herold. Er und seine Frau werden auf einem leichten, vollgefederten Cross-Country-MTB unterwegs sein. Im Gegensatz zu vielen Ultra- und Bikepacking-Rennen ist beim „Cape Epic“ die Selbstversorgung nicht das A und O. Die Teams müssen zwar ihre Pannen auf der Strecke selbst beheben, aber im Renndorf werden sie sowie ihre Räder versorgt.

− mid


Die Rennen werden online gestreamt, zum Beispiel auf dem Youtube-Kanal „Epic Series“. Eurosport sendet Zusammenfassungen.