Mit diesem Wochenende hat sich der Radsportclub Waldkirchen für höhere Aufgaben empfohlen. Rund 370 Teilnehmer schickte der RSC an Samstag (97) und Sonntag (272) auf die Strecke am Karoli und bekam nach dem „KaroliRADo 2023“ Lob von vielen Seiten. Auch vom Bayerischen Radsportverband (BRV), der dem RSC die Austragung bayerischer Meisterschaften 2024 angeboten hat.
Ob die Landesmeisterschaften im nächsten Jahr tatsächlich am Karoli stattfinden werden, mochte Rennleiter Bernhard Weishäupl gestern nicht abschätzen: „Das hängt von mehreren Faktoren ab und müssen wir intern und intensiv prüfen.“ Allein das Angebot ist aber eine Auszeichnung für den Verein und die annähernd 50 Helfer, die am Wochenende praktisch pausenlos im Einsatz waren. Allein Weishäupl und die weiteren neun Mitglieder des Organisationskomitees verbrachten von Freitag bis Sonntag pro Person bis zu 40 Stunden auf dem Veranstaltungsgelände, erzählte Weishäupl gestern. Es sei „eine große Teamleistung“, die der RSC um seine Vorsitzende Dörte Meyer-Schrott erneut bewältigte. „Wir müssen uns aber auch bei Malteser, den Anwohnern und den angrenzenden Bauern bedanken für ihr Verständnis und ihre Unterstützung“, schiebt der Rennleiter hinterher.
60 Fotos vom Technikwettbewerb (Samstag) und Cross-Country-Rennen am Sonntag
Viel war an beiden Renntagen auf dem Vereinsgelände und darum herum geboten. Am Sonntag waren knapp 300 Mountainbiker in den einzelnen Rennen von U5 bis zu den Masters unterwegs, „das war ein Drittel an Starter mehr als wir uns erhofft hatten“, erzählt Weishäupl. Aus ganz Bayern und Tschechien waren die Teilnehmer angereist, weil die Waldkirchner Radsportveranstaltung nicht nur das erste Rennen des Bayerwald-MTB-Cups war, sondern auch ein Bayernliga-Wettkampf und ein Bewerb des Sumava-Cup. Unter die Teilnehmer hatte sich mit dem Franzosen Pierre-Geoffroy Plantet (38, aus Holzkirchen) sogar ein früherer Weltcupfahrer gemischt, der bei den Herren hinter Philipp Bertsch (SRT Protective Factoryteam) und Andreas Egger (MSC Wiesenbach) Dritter wurde.
Kein Zuschauerinteresse aus Stadt und Region
Darüber hinaus durfte Bürgermeister Heinz Pollak mit Lea Kremsreiter, die für den (MSC Wiesenbach) fährt, und Magdalena Kurz (U19/weiblich) zwei gebürtige Waldkirchnerinnen als Altersklassensiegerinnen ehren. Apropos Waldkirchen: „Leider war das Interesse an der Veranstaltung bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht groß“, formulierte Weishäupl am Montag enttäuscht. Es sei zwar enorm „gigantisch viel“ gewesen am Karoli (500 Menschen plus X auf und neben der Strecke), allerdings „ausschließlich beteiligte Leute“ – keine neutralen Zuschauer oder am Radsport interessierte Menschen. Dabei meinte es das Wetter gut mit den Veranstaltern. „Da merkt man halt wieder, dass man sich in einer Randsportart bewegt“, sagt Weishäupl nachdenklich. Dabei hätten auch die mitgereisten Eltern, Trainer und Freunde der Teilnehmer an beiden Tagen für stadionähnliche Atmosphäre gesorgt. Die Radsportfreunde erlebten im wahrsten Wortsinn sonnige Stunden am Karoli mit spannenden Rennen. Natürlich kommt es zwangsläufig bei so einer großen Veranstaltung zu Unfällen und Verletzungen. Wie Weishäupl berichtet, ereigneten sich drei folgenschwere Stürze: „Ein Teilnehmer hat sich das Schlüsselbein gebrochen, ein zweiter den Daumen und ein dritter zog sich eine Sprunggelenksverletzung unbestimmten Grades zu.“ Die drei Verletzten, keine Einheimischen, wurden durch die Kräfte des Malteser-Hilfsdienstes schnell erstversorgt.
Die Strecke am Karoli mit dem sogenannten Table, Treppenabfahrten sowie Pumptrack auf dem RSC-Vereinsgelände ist eine anspruchsvolle mit vielen Hindernissen und Richtungswechseln. Eine, die begeistert und für große Rennen wie eine bayerische Meisterschaft prädestiniert ist.
− mid
Alle Ergebnisse finden Sie ab Dienstagvormittag unter rscwaldkirchen.de verlinkt.
