Dingolfing
Söder im Kino – er spricht über den Tod der Mutter, über den Weg in die Politik und seinen Glauben

23.03.2023 | Stand 24.03.2023, 8:40 Uhr

Hatte Spaß auf der Bühne im Kinosaal: Ministerpräsident Markus Söder. −Fotos: Nadler

Von Bernhard Nadler

Markus Söder hat sich bei seiner Kinotour in Dingolfing hautnah gezeigt. „Er war sehr unterhaltsam“, sagte nach dem eineinhalbstündigen Auftritt im Dingolfinger Kino ein Besucher, seine beiden Begleiter ergänzten: „Am Schluss hätte er das Politisieren lassen sollen“ und der andere: „genau davon hätte ich mir mehr erwartet.“

Jedem konnte er es nicht recht machen, trotzdem beeindruckte er in seinem Gespräch mit dem Publikum und auch mit Moderator Ralf Exel mit viel Persönlichem. Er sprach davon, wie sehr ihn der Tod seiner Mutter getroffen hat, erzählte von seinem tiefen Glauben, der nicht unbedingt an eine Kirche gebunden ist, vielmehr sei ihm die Erfahrung wichtig, persönlich mit Gott sprechen zu können. Er erzählte von seinem strengen Vater und von seinem – eher zufälligen – Weg in die Politik und an die Spitze. Alle wollten ihn immer bremsen: „Du hast ja noch Zeit.“ Nur Edmund Stoiber habe ihn wirklich gefördert, wobei er so manche Anekdote auf Lager hatte. Auch Erwin Huber sei ihm hilfreich zur Seite gestanden.

Mit seinem Bekenntnis zu Bayern hatte er die Besucher auf seiner Seite, zum Schmunzeln brachte er mit Geschichten über den „Club“ und warum Dortmund nicht deutscher Meister werden dürfe, mit Erzählungen vom Fasching oder von Gregor Gysi am Nockherberg.

Er sprach über die unglaublichen Herausforderungen von Corona und den Krieg in der Ukraine, ist der Ansicht, dass er mit dazu beigetragen habe, dass 100.000 Menschen nicht sterben mussten. Applaus gab es zu seinen Aussagen, dass die Bundespolitik „wenig durchdacht“ sei und er fand auch Zustimmung mit seinen Äußerungen, dass Berlin versuche, den Süden und vor allem Bayern abzuhängen. Seit seinem fünften Lebensjahr wisse er, dass SPD Ärger bedeutet und seit seiner Shrek-Verkleidung in Veitshöchheim habe er erfahren, wie sehr Grün kleben kann.

Die Veranstaltung im 185 Menschen fassenden Kinosaal in Dingolfing war ausgebucht. Vorher trug er sich ins Goldene Buch der Stadt Dingolfing ein.