Reisbach
Gemeindejugendpfleger Eike Brenner verabschiedet sich vom Gemeinderat

01.03.2023 | Stand 01.03.2023, 15:00 Uhr

Nach sechs Jahren als Gemeindejugendpfleger hat sich Eike Brenner (l.) am Dienstagabend im Gemeinderat verabschiedet. Für seine Arbeit dankte ihm Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner. −Foto: Holzmann

Von Martina Holzmann

Mit einem leeren Blatt Papier habe er vor sechs Jahren begonnen und in seiner Zeit im Vilstal Wertvolles für die Gesellschaft geleistet: Klare Worte fand Gemeindejugendpfleger Eike Brenner am Dienstagabend im Reisbacher Gemeinderat. Nachdem er zum April das Vilstal verlässt (die LNP berichtete), nutzte er die Chance, sich vom Gremium zu verabschieden und Rückblick auf das Geleistete zu halten.

Dazu hatte Brenner einen kurzen Film mitgebracht, den er den Gemeinderäten zeigte. Darin war der neue Skaterpark ebenso Thema wie das Kickerturnier oder der Jugendtreff – alles Projekte, die der Sozialpädagoge angestoßen und umgesetzt hat. „Bei 39 Wochenstunden drei Gemeinden betreuen – das ist auf Dauer zu viel geworden“, begründete er seinen Wechsel nach Landshut.

Zweite Stelle war nicht finanzierbar

Er habe einen Fünf-Jahres-Plan aufgestellt für die Jugendarbeit im Vilstal. Einer der wichtigsten Punkte war dabei die Schaffung einer zweiten Stelle in Teilzeit. Doch diese sei als unfinanzierbar abgelehnt worden. „Da habe ich für mich beschlossen, dass ich so nicht weitermachen kann“, berichtete er offen und ehrlich.

Brenner dankte dem Gremium für die Zusammenarbeit, die im Laufe der Jahre immer besser geworden sei. „Es hat sich der ein oder andere überzeugen lassen, wie wichtig meine Arbeit ist.“ Das habe ihn sehr gefreut.

Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner dankte Brenner seinerseits für das Geleistete. „Du warst ein Pionier im Landkreis. Heute ist die Gemeindejugendarbeit ein Erfolgsmodell.“ Das sei dem Sozialpädagogen zu verdanken. „Du warst eine wichtige Bezugsperson für unsere Jugend. Es wird schwierig werden, die Lücke zu schließen“, dankte auch Michael Trapp im Namen der Jugendbeauftragten der beiden Amtsperioden, die Brenner miterlebt hat.

Beide sprachen aber auch von Kämpfen, die er immer wieder habe ausfechten müssen, um etwas zu bewegen. Und Andreas Baumgartner fügte hinzu: „Du hast vielen Jugendlichen geholfen. Prävention ist nicht messbar, aber wir wissen, dass die Jugend mit dir einen Anker hatte.“ Mit Applaus verabschiedeten sich die Gemeinderäte von ihrem langjährigen Jugendpfleger.

Außerdem befasste sich das Gremium am Dienstagabend mit der Frage, wie viele Wahllokale künftig eingerichtet werden sollen. Geschäftsleiterin Christine Kaltenhauser erinnerte daran, dass es wegen Corona zu Änderungen gekommen war.

Immer mehr wählen per Brief von zu Hause aus

„Bei der Bundestagswahl 2021 haben wir aus den bisher elf Wahllokalen fünf gemacht. Das war auch sinnvoll, da sich die Zahl der Briefwähler auf 64 Prozent erhöht hat.“ Bei der Kommunalwahl 2020 seien es sogar 69 Prozent der Bürger gewesen, die lieber zu Hause abgestimmt haben. Kaltenhauser meinte, auch künftig werde es viele Briefwähler geben, so dass man die Zusammenlegung einzelner Wahllokale beibehalten könnte. „Nur bei der Kommunalwahl, da ist das Wähleraufkommen am höchsten, würde ich aus dem einen Lokal in Reisbach zwei machen. Sonst wird das zu viel.“

Auch machte sie deutlich, wie schwierig es geworden sei, ausreichend Wahlhelfer zu bekommen. Über 30 zusätzliche Ehrenamtliche bräuchte man, kehre man zum Modell mit elf Wahllokalen zurück. Der Gemeinderat sah das ähnlich und stimmte dafür, die Lokale auf fünf bzw sechs Stück bei Kommunalwahlen zu begrenzen.

Die Trocknung in der Doppelsporthalle, die durch einen geplatzten Schlauch unter Wasser gesetzt worden war, ist nun abgeschlossen, wie Bürgermeister Holzleitner berichtete. Ab dem heutigen Donnerstag kann dort wieder geturnt werden. Die Wochen der Zwangsschließung habe man genutzt, um die Beleuchtung auf LED umzustellen. „Das spart Kosten und bringt mehr Licht in die Halle“, freute sich Holzleitner.

Michael Trapp fragte nach, ob sich schon eine Lösung für das Griesbacher Waldbad abzeichne. Dort sucht die Gemeinde nach einem Pächter für den Kiosk. „Es gibt einen Interessenten“, konnte Holzleitner berichten. In den nächsten Tagen werde über die Konditionen verhandelt. Der Bürgermeister hofft auf eine Einigung, damit der Badebetrieb im Sommer problemlos ablaufen kann.

Folgenden Bauanträgen erteilte der Gemeinderat das Einvernehmen: Richard Obermeier, Vorbescheid Neubau einer land- und forstwirtschaftlichen Halle mit Einbau einer Hackschnitzelheizung, Haberskirchen; Michael Stalleder, Errichtung einer Betriebsleiterwohnung auf einer bestehenden Halle, Griesbach.