Sepp Steinberger, Altbürgermeister und Ehrenbürger des Marktes Reisbach, wäre an diesem Montag, 14. August, 80 Jahre alt geworden. Er verstarb am 12. Oktober letzten Jahres. Sein Leben war die Kommunalpolitik.
40 Jahre Bürgermeister – mit Leib und Seele – lenkte er die Geschicke seiner Marktgemeinde als zuletzt dienstältester Bürgermeister in Bayern. Für diese vier Jahrzehnte in der Kommunalpolitik und für seine hervorragenden Dienste um den Freistaat Bayern erhielt er 2015 vom damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer den Bayerischen Verdienstorden. Darüber hinaus war Sepp Steinberger in zahlreichen politischen Gremien engagiert, was mit vielen Auszeichnungen und Ehrungen gewürdigt wurde.
So war es für ihn eine große Ehre, als er 2020 vom Präsidenten des Bayerischen Gemeindetags, Uwe Brandl, mit der Medaille in Gold bedacht wurde für viele Jahre als Erster Vorsitzender im Kreisverband Dingolfing-Landau, im Bezirk Niederbayern und schließlich auch als Präsidialmitglied des Bayerischen Gemeindetags. Bei seinem Abschied 2014 als Bezirksvorsitzender wurde er von seinen
Bürgermeisterkollegen zum Ehrenbezirksvorsitzenden ernannt. Das Bundesverdienstkreuz am Bande wurde ihm bereits 2000 verliehen. 2013 erhielt er vom damaligen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner die Staatsmedaille in Silber.
Sepp Steinberger ist es zu verdanken, dass die Partnerschaften zu Stützerbach in Thüringen 24 Jahre und zu Reisbach im Saarland 40 Jahre bestehen. Zahlreiche gegenseitige Besuche, vor allem zu Reisbach/Saar, trugen dazu bei, dass viele Freundschaften entstanden sind. Er und Alois Groß waren von Beginn an die beiden „Motoren“, die über 40 Jahre diese Partnerschaft förderten. Leider verstarb auch Alois Groß im November 2022. In Reisbach/Saar gibt es seit 2015 einen „Sepp-Steinberger-Park“ als Dank und Anerkennung für einen großen Förderer der Partnerschaft.
„Gemeinsinn statt Eigennutz“ war stets seine Grundhaltung. In den unterschiedlichsten Bereichen im öffentlichen Leben war Sepp Steinberger ein Vordenker, Ideengeber und Umsetzer, wofür es manchmal einen langen Atem brauchte, wie bei der Ortsumfahrung von Reisbach, die nach langen kräftezerrenden zehn Jahren im September 2015 freigegeben wurde.
Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit stand das Wohl seiner Marktgemeinde immer im Vordergrund, sein Engagement reichte weit über seine Dienstpflicht hinaus. Im Ruhestand genoss er die Geselligkeit am Stammtisch, das Lesen der Zeitung, Kreuzworträtseln und die Spazierfahrten. Jedoch machte ihm seine Krankheit schwer zu schaffen. Bei einem Routineeingriff, um das Atmen zu erleichtern, ist er völlig unerwartet infolge von körperlicher Schwäche verstorben.
