Landau
Damit Landau eine Heimat bleiben kann – Jahresrückblick im Stadtrat

Ganz viel Lob für die Zusammenarbeit gab es von den Fraktionssprechern und Bürgermeistern zum Jahresabschluss

20.12.2023 | Stand 20.12.2023, 11:00 Uhr

Der Landauer Stadtrat verabschiedete sich in die Weihnachtspause (hinten von links): Mathias Plechinger, Dionys Härtl, Tobias Beer, Thomas Muncz, Xaver Nürnberger, Florian Lehmann. Mitte: Helmut Steininger, Tobias Kirschner, Josef Harrer, Günter Gsödl, Christian Loibl, Daniel Lang, Rebecca Lehmann, Sebastian Rembeck. Vorne: Melanie Schreiner, Heike Aichner, Mia Hagn, 3. Bürgermeister Xaver Hagn, Bürgermeister Matthias Kohlmayer, 2. Bürgermeister Thomas Lorenz, Rosemarie Kagerer, Ruth Schmidbauer und Melanie Härtl. Es fehlt Daniel Jester. − Foto: Nadler

Zu Tränen gerührt war Bürgermeister Matthias Kohlmayer am Ende der jüngsten Stadtratssitzung. Denn: Ganz viel Lob gab es nicht nur von ihm, sondern auch von den Fraktionssprechern. Für ihn ist es „eine große Ehre“, gemeinsam mit dem Stadtrat an der „Heimat Landau“ arbeiten zu dürfen.

Zusätzlich zu den lobenden Worten gab der Rathauschef auch noch einen kleinen Rückblick über das fast abgelaufene Jahr. Die „Wellen der Veränderung“ werden „immer schneller und größer“, betonte der Bürgermeister. Umso wichtiger sei es, vor allem als Gremium, offen darauf zuzugehen und „surfen zu lernen“. Die Aufgabe des Stadtrates sei es, die Infrastruktur an den aktuellen Herausforderungen anzupassen.

Große Herausforderungen: Senioren, Kindergarten, Bauland

Den demografischen Wandel zählte er als eine dieser Herausforderungen auf. Nicht nur, weil die Menschen im Alter gute Pflege benötigen. Sondern auch, weil man deshalb versuchen müsse, junge Familien in Landau anzusiedeln. Die Baulandentwicklung habe man in der Bergstadt beispielsweise mit dem großen Bauprojekt in der Weidenstraße vorangetrieben. Damit die Familien auf Dauer aber auch bleiben, sei eine gute Kinderbetreuung unabdingbar, wie er betonte. Einen ersten Schritt habe man da mit der Übergangslösung Kindergarten Mehrgenerationshaus bereits getan. Ein neuer Kindergarten sei am Wiesenweg geplant.

Damit dieses Gebäude aber auch „mit Leben gefüllt“ werden kann, wie Matthias Kohlmayer sagte, brauche es Fachkräfte. Deshalb freut er sich besonders über die geplante Kinderpflegeschule in der Bergstadt, die er als „ganz wichtige Einrichtung“ herausstellte. Wichtig sei für die kleinen Landauer natürlich auch die Erweiterung der Schule, betonte der Bürgermeister.

Xaver Hagn als großes Vorbild

Auch die Arbeit der Stadtwerke lobte Matthias Kohlmayer und stellte dabei besonders den Bau des neuen Schalthauses heraus und die Vorbereitungen für einen Energiespeicher. Zum Thema erneuerbare Energien verwies das Stadtoberhaupt außerdem auf den geplanten Ausbau des Wärmenetzes in der Harburger Straße. Lobende Worte hatte er auch für die Menschen übrig, die die Kultur in der Bergstadt vorantreiben und damit zur Verbundenheit unter den Bürgern beitragen. Als ein solches „Vorbild für sozialen Zusammenhalt“ nannte er dritten Bürgermeister Xaver Hagn, der heuer mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet wurde.

Dieses Jahr sei der erste „normale“ Jahresabschluss, sagte er. Nach Corona wurde die letzte nämlich durch den Tod von Stadträtin Maria Weinzierl überschattet. „Ich bin mir sicher, wenn sie heute herunterschauen würde, wäre sie im Großen und Ganzen zufrieden.“ 2024 freut sich der Bürgermeister vor allem auf die 800-Jahr-Feier.

2023 als „Jahr der Planungen“

Sebastian Rembeck, Fraktionssprecher für CSU/WGH/JB, betitelte 2023 als das „Jahr der Planungen“. Viele Projekte seien im Gremium vor- und nachbereitet worden. Umso größer war die Freude, dass man die Straubinger Straße heuer endlich abschließen konnte. Dass es bei den Landauer Bürgern zu keiner „Spaltung“ wegen des Flüchtlingszustroms kam, war seiner Meinung nach vor allem der „klaren Standpunkte“, die man nach außen vertrat, zuzurechnen.

„In Landau wird es nicht langweilig“

„In Landau wird es nicht langweilig“, dieses Fazit zog Florian Lehmann (Landau gefällt mir). Als Gesundheitsreferent beobachte er die Entwicklung des Donauisar Klinikums genau, die er als „spannend“ betitelte. In seiner Fraktion habe es mit Daniel Jester und Rebecca Lehmann Änderungen gegeben. „Wobei ich mich über Letztere besonders freue“, gestand er.

„Krisenmodus“ als richtige Beschreibung

Xaver Nürnberger (UWG/FWG) fand, dass das Jugendwort des Jahres „Krisenmodus“ 2023 gut beschreibe. Er hob die Arbeit der Ehrenamtlichen hervor, die „Leben in die Städte und Dörfer“ bringe. Er lobte die positive Finanzlage der Bergstadt, mit der man trotzdem weiterhin verantwortungsvoll umgehen müsse.

Emotional geladene Diskussionen

„Es muss jeden Tag für die Demokratie gekämpft werden“, betonte Thomas Muncz (ÖDP/SPD). Trotz manchmal emotional geladener Diskussionen im Stadtrat lobte er die Zusammenarbeit. „Eine gesunde Streit- und Diskussionskultur gehört dazu.“

„Viel erlebt, viel entschieden, viel erreicht“

Heike Aichner, Sprecherin der Frauenliste, betonte: „Wir haben heuer viel erlebt, viel entschieden und viel erreicht.“ 2024, ist sie sicher, werde mit dem Geburtstag der Stadt ein ganz besonderes Jahr.