Dingolfing-Landau
Vorbereitet für den Ernstfall

28.10.2021 | Stand 28.10.2021, 13:58 Uhr

In Schutzkleidung verpacken Mitarbeiter des Kreisbauhofs den Kadaver. −Foto: LRA

Mit einer Übung haben sich Vertreter von Behörden, Kreisbauhof, Hilfsorganisationen und Jägerschaft im Landkreis Dingolfing-Landau auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorbereitet. "Das Thema ist hochaktuell", erklärte Veterinärdirektor Dr. Stephan Schranner, der die Übung leitete. "Bislang hat es in Bayern zwar noch keinen Fall der Tierseuche gegeben, aber in anderen Bundesländern."

Damit im Falle eines Ausbruchs alle Abläufe und Handgriffe sitzen, hatte der Leiter der Abteilung Veterinärwesen, Dr. Stephan Schranner, mit dem Sachgebietsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Ulrich Schüll, diese Übung organisiert. Am Kreisbauhof in Landau traf man sich zur Lagebesprechung und zu einer ersten Trockenübung, in der das An- und Ausziehen der Schutzkleidung geprobt wurde. "Ziel muss immer sein, eine Weiterverbreitung dieser Seuche zu vermeiden", erklärte Dr. Lydia Hoffmann /Abteilung Veterinärwesen).

Im simulierten Fall meldete eine Spaziergängerin, dass am Ufer eines Weihers nahe der Autobahn A92 auf Höhe Mammingerschwaigen eine tote Wildsau liegt. Genauere Nachfragen waren nicht möglich, da die Mobilfunkverbindung abriss. Die Übungsteilnehmer machten sich auf den Weg zum Mossandlweiher und suchten die Ufer der angrenzenden Baggerseen ab. Der Trupp, bestehend aus Veterinären und Bauhofmitarbeitern, markierte die Fundstelle mit einem Trassierband, dokumentierte den Fund, nahm eine Probe, verpackte den Kadaver und transportierte ihn zur Sammelstelle am Kreisbauhof.

Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes (THW) der Ortsverbände Mallersdorf und Bogen hatten am Kreisbauhof die vom Landkreis neu angeschaffte Dekontaminations-Durchfahrwanne aufgebaut, die in solchen Fällen zur Reinigung und Desinfektion der Fahrzeuge eingesetzt werden würde. Das THW unterstützt mit Personal und Gerät bei der Dekontamination. An der Übung hätten eigentlich auch Feuerwehr, Polizei und BRK teilgenommen. Wegen des Wohnhausbrand in Reisbach war das nicht der Fall. "Trotzdem sind alle Akteure jetzt noch besser auf derartige Einsätze vorbereitet", stellte Veterinärdirektor Dr. Stephan Schranner am Ende fest. "Wir alle hoffen natürlich, dass es bei der Übung bleibt und der Ernstfall bei uns nie eintritt", sagte Landrat Werner Bumeder, der die Veranstaltung besuchte und allen Teilnehmern für ihre Übungsbereitschaft ausdrücklich dankte.

− lnp