Ohne Angst vor einer Corona-Ansteckung zu einem Konzert oder Kabarett gehen? – "Kultur plus" soll das möglich machen. Veranstalter und Musiker Roman Hofbauer aus Eichendorf im Landkreis Dingolfing-Landau hat sich dieses Qualitäts- und Hygiene-Label für die Rettung des Kultur-Sommers ausgedacht und will so einen "sicheren Kulturgenuss" möglich machen.
Für das Konzept hat er eine Studie von einer Münchner Marketingagentur zu Rate gezogen. Sie zeigt, zu welchen Einschränkungen die Besucher bereit sind, um wieder Kultur-Veranstaltungen zu besuchen. Unter anderem sind 67 Prozent bereit, eine Maske zu tragen, einen Corona-Schnelltest würden 59 Prozent in Kauf nehmen, und 77 Prozent würden sogar ohne Alkohol feiern. Besonders spannend findet Roman Hofbauer, dass 84 Prozent das Einhalten der Abstandsregeln wichtig ist.
Aus alldem leitete er die "Kultur plus"-Vorschriften ab. Die besagen, dass jeder Besucher eine feste Einlasszeit bekommt. Am Eingang wird kontaktlos kontrolliert mit QR-Code, der vor einen Infrarotscanner gehalten wird. Wenn es laut Behörden notwendig wird, werden die Besucher um überhaupt reingehen zu dürfen, vorher vom Team auf Corona getestet. Wer will, kann sich aber bereits vorab online mit einem negativen Test legitimieren. Das Team selbst wird zweimal pro Woche getestet. Am Veranstaltungsort wird es feste Sitzplätze geben und es herrscht Maskenpflicht. Außerdem dürfen keine Gruppen gebildet werden. Ionisierte Folien auf Toiletten-Türgriffen sollen für noch mehr Sicherheit sorgen. Und durch den Partner Faire Tickets werden Karten bei corona-bedingtem Ausfall innerhalb von 48 Stunden erstattet.
Roman Hofbauer hofft, durch sein Konzept einen unbeschwerten und sicheren Kulturgenuss möglich zu machen. Partnerorte, in denen es umgesetzt werden soll, sind bisher Osterhofen und Plattling (Landkreis Deggendorf) sowie Eichendorf und Landau an der Isar (Landkreis Dingolfing-Landau). Als Schirmherr hat er sich übrigens Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler ins Boot geholt. Der findet "Kultur plus" eine gute Sache. "Denn es wird auch eine Zeit nach dem Lockdown geben", sagt er.
Barbara Eisenhut
