Bayern nimmt Geld in die Hand
Zehn eingleisige Bahnstrecken werden ausgebaut – auch in der Region

10.04.2024 | Stand 11.04.2024, 12:33 Uhr

Auch in der Region sind Streckenabschnitte betroffen. − Symbolbild: Marcus Brandt/dpa

Zur Verbesserung des auch im Jahr 2024 noch vielerorts in Bayern oft rückständigen Bahnnetzes geht der Freistaat für einen Ausbau von zehn bisher eingleisigen Schienenabschnitten in Vorkasse. Auch in der Region wird gebaut.



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Für sieben Abschnitte seien bereits Planungsleistungen beauftragt worden, für drei weitere solle dies noch in diesem Jahr geschehen, teilte das Bau- und Verkehrsministerium am Mittwoch in München mit.

Flaschenhälse und Verspätungsherde



Hochbelastete eingleisige Strecken im Schienennetz der Bahn sind Flaschenhälse und Verspätungsherde. „Es gibt sie allerdings noch überall in Bayern“, hieß es weiter. Konkret seien für die Strecken Neu-Ulm Finningerstraße - Senden, Kellmünz - Pleß, Aufhausen - St. Koloman, Steinebach - Seefeld-Hechendorf, Petershausen - Eisenbahnüberführung Glonn, Wörth - Loiching und Uffing - Murnau bereits Planungsleistungen beauftragt worden. Für die Streckenabschnitte Eschenlohe - Oberau, Bayreuth - Bayreuth-Dürschnitz sowie Obernburg-Elsenfeld - Glanzstoffwerke werde dies noch in diesem Jahr geschehen.

Förderung aus Bundesmitteln



Der Freistaat will zunächst die Planungen finanzieren. Ziel sei eine Förderung aus Bundesmitteln, hieß es weiter. Die Förderhöhe betrage bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Um die Förderung beantragen zu können, muss aber eine fertige Planung einschließlich eines positiven Nutzen-Kosten-Verhältnisses vorliegen. CSU und Freie Wähler hatten sich auf diese Vorgehensweise im Koalitionsvertrag geeinigt. Sofern sinnvoll und machbar, sollen in die jeweiligen Projekte weitere Verbesserungen integriert werden, etwa eine Anhebung der Streckengeschwindigkeit oder der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen.

„Kann nur ein Anfang sein“



Für den Neu- und Ausbau von Schienenstrecken und die dafür erforderliche Finanzierung ist der Bund zuständig. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 sind aber nur fünf Abschnitte im Bereich der Strecken München - Mühldorf - Freilassing und Schwandorf - Furth im Wald für den zweigleisigen Ausbau vorgesehen. „Das kann nur ein Anfang sein. Es ist höchste Eisenbahn, dass Bund und DB InfraGO die Infrastruktur auf Vordermann bringen“, sagt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). In Summe umfassen die Abschnitte aus dem Bundesverkehrswegeplan als auch die zehn weiteren Abschnitte 160 Kilometer - bis wann diese dann wirklich verschwunden sind, ist aber noch völlig unklar.

− dpa