Plattling
Um 3 Uhr beginnt die Schicht: Der Winterdienst im Einsatz

29.01.2022 | Stand 21.09.2023, 23:19 Uhr

Bauhof-Mitarbeiter Michael Weinberger ist bereit, die Plattlinger Straßen am Wochenende zu räumen. −Fotos: Bauer

Ein kalter Wind weht durch die Stadt. Morgens um drei bei Minusgraden fällt noch Schnee. Davon ist für den Großteil der Menschen, die sich ein paar Stunden später auf den Weg zur Arbeit machen, kaum etwas auf den Straßen zu sehen. Dafür verantwortlich ist der Winterdienst des städtischen Bauhofs.

Täglich um drei Uhr nachts tritt der sogenannte Späher seine übliche Runde an, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die wichtigsten Stellen wie etwa Brücken, Schulen, Bahnhof sowie Kindergärten werden als Erstes begutachtet, um sicherzustellen, dass sich dort keine Glätte gebildet hat. Weiter erklärt Bauhof-Leiter Alfred Reichl, dass dann der Späher um 3.30 Uhr die Rufbereitschaft alarmiert und angibt, auf welchen Straßen geräumt und gestreut werden muss. Dienstschluss ist dann meistens um etwa 20 Uhr.

Zu Reichls Teams gehören jeweils 13 Leute plus Späher. Diese wechseln sich wöchentlich ab. Zur Verfügung stehen ihnen neun Räum- und Streufahrzeuge sowie zwei Kombis. Natürlich fangen die Arbeiter dann auch bei den wichtigeren Straßen das Räumen an. Dazu zählen die Bereiche Industriegebiet, Bahnhof und Schulen. Danach folgen je nach Bedarf die anderen Straßen.

Beschwerden erreichen den Bauhofleiter kaum, da die Leute meistens Verständnis zeigten. Nur Einzelne seien verärgert, wenn nach der Räumung der Straßen in ihrer Einfahrt Schnee landet, obwohl sie zuvor selbst geräumt haben. Ingesamt sind 75 Kilometer Straßennetz unter Aufsicht der Bauhof-Mitarbeiter.

Am 24. November 2021 begann die Wintersaison mit dem ersten Einsatz. Der heftigste folgte fast einen Monat später: am 23. Dezember. An diesem Tag herrschten in Plattling neben Glatteis auf den Straßen regnerische Wetterverhältnisse.

Anfangs wurden 600 Tonnen Streusalz eingelagert, wovon bereits etwa 250 Tonnen verbraucht sind. Im Vergleich dazu hat man in der vorherigen Wintersaison insgesamt 423 Tonnen benutzt. "Ich denke mal, dass wir bis Mitte Februar noch Winter haben, das Salz wird reichen", sagt der Bauhof-Leiter. Der letzte Einsatz in der vorherigen Saison war am 17. Februar.

Doch woher weiß Alfred Reichl denn eigentlich, wie das Wetter wird? "Wir haben ein spezielles Wetterprogramm vom Deutschen Wetterdienst, welches zum Beispiel auch die Temperaturen der Straßen bestimmen kann", erklärt der Bauhof-Leiter. Dennoch gleicht er die Prognose mit anderen Wetterdiensten ab. Für Samstag, 29. Januar, meldet es ähnlich wie an den Vortagen: windig, kalt, nass. Am Sonntag sollte es nur noch vereinzelt regnen. An beiden Tagen kann das Thermometer auf bis zu vier Grad Celsius steigen. Selbstverständlich ist der Winterdienst in Rufbereitschaft.

Beim Thema Corona ist das Bauhof-Team bestmöglichst aufgestellt. Laut Alfred Reichl ist jeder Mitarbeiter geimpft. Glücklicherweise erkrankte auch keiner der 28-köpfigen Truppe an Corona. Lediglich einer musste mal als Kontaktperson in Quarantäne. Das liege vor allem am guten Hygiene-Konzept, unterstreicht Reichl. Denn im Fahrzeug sowie bei den morgendlichen Besprechung trägt jeder eine Maske. Des Weiteren werden die Fahrzeuge regelmäßig desinfiziert.

Und der Bürger? Der muss an Werktagen von 7 bis 20 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 8 bis 20 Uhr seiner Räum- und Streupflicht nachkommen. Auch sollten die Autos nicht beidseitig auf den Straßen abgestellt werden. Das erleichtere das Durchfahren mit dem Schneepflug, so Reichl.