Plattling
Interview: Prof. Dr. Otto Kreutzer spricht über Visionen für das MoMo

19.03.2020 | Stand 20.09.2023, 22:33 Uhr

In wenigen Wochen soll in der Strahlenschutzkabine der in dieser Größe äußerst seltene Computertomograph angeliefert werden. Mit diesem lassen sich ganze Autos durchleuchten. −Fotos: Häusler

Die Flex kreischt, ein junger Arbeiter schultert eine sechs Meter lange Eisenstange, das Labor für Leistungselektronik lässt sich nur über ein Baugerüst erreichen. In ein paar Monaten soll im MoMo geforscht werden. Prof. Dr. Otto Kreutzer spricht darüber im Interview mit der PZ.

Herr Kreutzer, wir befinden uns auf der Baustelle. Man sieht den Baufortschritt. Das Eidechsen-Problem scheint überstanden zu sein.
Prof. Dr. Otto Kreutzer: Noch nicht ganz. Wir müssen die Eidechsen immer noch berücksichtigen, zum Beispiel beim Abtragen der Bauschutthaufen. Aber es geht weiter. Das ist entscheidend.

Sie kümmern sich künftig um die Leistungselektronik. Worauf kommt’s dabei an?
Kreutzer: Die Leistungselektronik befasst sich mit dem Bereich zwischen Stromnetz und Batterie. Man muss den Wechselstrom aus dem üblichen Stromnetz für die Batterie in Gleichstrom umwandeln. Der Fokus liegt darauf, die Effizienz zu steigern. Das hat viele Vorteile, man benötigt dann natürlich weniger Strom. Die Umwandlung ist schon relativ effizient, wir sprechen von einer Größenordnung von 90 Prozent Wirkungsgrad. Wenn man die Umwandlung weiter optimiert, zum Beispiel auf einen Wirkungsgrad von 98 Prozent, wird acht Prozent weniger Strom verbraucht. Entscheidend ist dabei, dass man die Technik dann nicht mehr kühlen muss. Die aufwendige Wasserkühlung im Auto fällt damit weg. Des Weiteren sinkt die Dreckempfindlichkeit, weil es beispielsweise dann auch keine Kühlerschlitze mehr gibt. Da kann man noch viel machen.

Es wird häufig vom Forschungszentrum für Moderne Mobilität gesprochen. Wie definieren Sie Forschung und welche Ziele verfolgen Sie und Ihre Kollegen in Plattling?
Kreutzer: Grundsätzliches Ziel ist es, in neue Bereiche vorzustoßen. Wie gut wir das hinbekommen, hängt davon ab, wie gut wir arbeiten. Bei einer Fachhochschule wie der Technischen Hochschule Deggendorf ist natürlich auch beabsichtigt, diese Entwicklungen in die Wirtschaft zu bringen. Wir forschen praxisorientiert. Das unterscheidet uns von Universitäten, die oft Grundlagenforschung betreiben.

Das komplette Interview lesen Sie in der Freitagsausgabe, 20. März, Ihrer Plattlinger Zeitung.