Willing
Zeuge der Auferstehung und der Liebe Jesu

Osterhofener Kaplan Matthias Zellner hielt Nachprimizfeier im Vilstal

18.11.2020 | Stand 18.11.2020, 15:40 Uhr

Den Primiz-Segen erteilte Matthias Zellner bei seiner Nachprimizfeier in Willing. −Foto: Eiblmeier

"Die Einholung eines Primiz-Segens ist es wert ein paar Schuhsohlen durchzulaufen", besagt eine alte Überlieferung. Wenngleich in der heutigen Zeit kaum mehr jemand zu Fuß weite Wege dafür bewältigen muss, so wird der Segen eines Neupriesters immer noch in hohen Ehren gehalten. Überaus zahlreich waren daher die Gläubigen aus dem ganzen Pfarrverband und darüber hinaus am Montagabend zum Nachprimiz-Gottesdienst von Matthias Zellner in die Pfarrkirche St. Vitus gekommen.

Pfarrpraktikant Stefan Jell aus Osterhofen begleitete die Feier an der Orgel mit Liedern und Gesang aus dem Gotteslob. Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte Pfarrvikar Pater Joshy Kaplan und Pfarrpraktikant sehr herzlich in Willing. Matthias Zellner eröffnete die liturgische Feier mit der Begrüßung der Gottesdienst-Teilnehmer. Die Lesung aus der Offenbarung des Johannes trug Helga Böhmisch vor. Das Evangelium verlas Pater Joshy.

In der Ansprache zeichnete der Neupriester seinen Lebensweg und seine Berufungsgeschichte nach: Schon in früher Kindheit hatte er den Wunsch Priester zu werden. Er war begeistert von der Liebe Jesu und dessen Liebe wolle er auch für andere Menschen spürbar machen. Seine Paten begleiteten ihn auf seinem Glaubensweg.

Auf Wunsch des Vaters machte er zunächst jedoch eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker im elterlichen Betrieb in Iggensbach. Wenn dies auf den ersten Blick auch als Umweg erscheinen mag, so war dies doch eine Zeit mit wichtigen Erfahrungen. Sein Ziel Priester zu werden verlor er dabei nie aus den Augen.

Nach dem Besuch des Spätberufenen-Seminars und dem Theologiestudium in Passau und Regensburg wurde er heuer am 27. Juni im Dom zu Passau zum Priester geweiht. Sein Primiz-Spruch ist ein Zitat aus der Apostelgeschichte: "Zeuge der Auferstehung und der Liebe Jesu Christi". Der Spruch stammt aus der Berufungsgeschichte des Apostels Matthias, der Zellners Namenspatron ist. Das entscheidende Kriterium für einen Apostel ist demnach: Dass er Zeuge der Auferstehung Jesu und damit auch seiner Liebe ist, die sogar bis ans Kreuz geht.

"Ein schönes Bild ist das gebrochene Brot, das zum Leib des Herrn für die Welt wird. So darf ich ganz Jesus folgen, der sich für uns in jeder Eucharistiefeier verschenkt. In der Feier der Eucharistie darf ich ihn dann brechen und an die Menschen austeilen. Nach der Eucharistie wird Jesus mich brechen und an die Menschen austeilen. Das heißt Jesus wird mich möglicherweise in meinem Leben dorthin führen, wohin ich nicht will. Ich bin mir aber sicher, danach kommt aber die Auferstehung." Mit diesen Gedanken zu seiner Berufung schloss der Neupriester seine Predigt.

Die "Sache Jesu" braucht Begeisterte, heißt es in einem Kirchenlied. Diese Begeisterung hat Matthias Zellner in der Nachprimizfeier sehr authentisch vermittelt.

Zum Abschluss des Gottesdienstes segnete der Primiziant die Gottesdienstbesucher. Wenngleich Corona-bedingt keine Einzelsegnung möglich war, so war doch diese ganz besondere Kraft spürbar, die von diesem Segen ausgeht.

− eib