Bis 2006 war Sami El Sanady knapp drei Jahrzehnte lang offizieller Vertreter der früheren Motorenfabrik Loher für den arabischen Raum. Während dieser langen geschäftlichen Verflechtung war er dutzende Male zu Gast in Ruhstorf. Er knüpfte als renommierter Hersteller und Konstrukteur von Wasser- und Abwasserpumpen nicht nur enge persönliche Kontakte zur "Gastgeber-Familie" Graml, sondern auch zu den Ruhstorfer Bürgermeistern Stefan Lindinger, Erich Hallhuber sowie gegenwärtig Andreas Jakob.
Für den Jahrzehnte währenden Einsatz zur Stärkung der deutsch-ägyptischen Wirtschafts-Beziehungen wurde er 2012 durch die damalige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder mit dem "Deutschen Engagementpreis" ausgezeichnet. Vor einem halben Jahrzehnt wurde er beim ersten Ruhstorfer "Fest der Kulturen" in der Niederbayernhalle mit dem "kommunalen Ehrenbrief" der Marktgemeinde vom damaligen Bürgermeister Hallhuber ausgezeichnet.
Traditionell nutzte der koptische Christ El Sanady auch heuer die bevorstehenden Advents- und Weihnachtstage zu seinem mittlerweile 50. Gastbesuch in Ruhstorf – die ägyptischen Christen feiern Heilig Abend nach dem römischen Ur-Kalender erst am 7. Januar. "Rund 1500 junge Leute der Deutsch-Evangelischen Oberschule (DEO) in Kairo, darunter 95 Prozent ägyptische Schüler auch muslimischen Glaubens, und die restlichen Heranwachsenden aus Diplomaten-Familien aus aller Welt, gelten an der Nil-Metropole unter Leitung von Oberstudiendirektor Roland Harken als ein pädagogisches Aushängeschild der Multi-Millionenstadt", würdigte Sami El Sanady den hervorragenden DEO-Stellenwert mit der erst kürzlich erfolgten Eröffnung des neuen Schul-Traktes durch Bundesaußenminister Heiko Maas. Vor knapp einem halben Jahrhundert war El Sanady selbst an dieser Schule Absolvent und seit geraumer Zeit ist er ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender des DEO-Ehemaligenverbandes.
Sami El Sanady maß dem eng geknüpften Wirtschafts-Netzwerk nicht nur auf ägyptischem Heimatboden, sondern vor allem auch mit namhaften Betrieben der Bundesrepublik richtungsweisende technische wie handelspolitische Bedeutung bei.
"Wenngleich die Ruhstorfer Wirtschafts- und Geschäftsbeziehungen mit den ägyptischen Partnern nach der Loher-Übernahme durch den Siemens-Konzern 2006 ausgelaufen und in dessen Eigenregie weitergeführt worden sind, aktuell werden zwischen der Ruhstorfer Marktverwaltung und ägyptischen Partnern mehrere Möglichkeiten bilateraler Wirtschafts-Kooperativen erörtert und weiter vertieft", konkretisierte Bürgermeister Jakob gegenüber dem "Ruhstorfer Botschafter in Ägypten" den aktuellen Stand der Dinge.
Gerade im neu geschaffenen Ruhstorfer Siemens-Technopark werde dafür interessierten "Leasing-Unternehmen" das Potenzial einer zukunftsorientierten Ansiedlung innovativer Technologien aufgezeigt und die künftige Technopark-Ausrichtung direkt vor Ort erläutert, wie der Rathaus-Chef zuletzt anmerkte.
"Als Dank für den jahrzehntelangen Einsatz zur Stärkung der ägyptisch-deutschen Beziehungen in unserer Gemeinde erhielt Sami El Sanady schon 2010 eine Ehrenurkunde aus den Händen des damaligen Bürgermeisters Erich Hallhuber", rief SPD-Vorsitzende Erika Graml eine weitere Auszeichnung in Erinnerung. Genauso wie die Tatsache, dass der damalige Landtagsabgeordnete Bernhard Roos 2013 zusammen mit dem früheren Rathaus-Chef El Sanadys Teilnahme am Deutschen Ehrenamtspreis mit einer Anerkennungs-Urkunde hinreichend gewürdigt hatte.
Als vielversprechendes wirtschaftliches Kooperations-Projekt betrachtet El Sanady eine spezielle Wasserumwälz-Technik für ausgedehnte Süßwasser-Fischzuchtprojekte mit Hilfe von Ruhstorfer (Elektro-)Motoren zur Sicherung einer optimalen Wasserqualität in Aufzucht-Becken entlang des Nils. Berechtigte Hoffnungen setzte El Sanady gleichermaßen auf internationale Technologie-Konsortien bei der intensiven Stromerzeugung auf riesigen Solar-Feldern möglicherweise durch Siemens-Kraftwerktechnik im Raum Oberägyptens mit einem Bevölkerungs-Potenzial von rund 25 Millionen Menschen.
− nö
