Künzing
Waldweihnacht fällt Corona zum Opfer

Verantwortliche ringen sich zu Absage durch – Zuversichtlich bereits Buchung für 2021 getätigt

28.10.2020 | Stand 19.09.2023, 6:53 Uhr

Die Waldweihnacht Forsthart hat sich im Lauf der Jahre zu der großen Attraktion der Adventszeit im Landkreis mit sehr vielen Besuchern entwickelt. . Wegen Corona muss sie heuer abgesagt werden. −Foto: Archiv Brumm

Die Entscheidung schmerzt und ist nicht leichtgefallen, das hört man Robin Lindinger, Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Forsthart (Gemeinde Künzing), überdeutlich an: Das Führungsteam musste sich dieser Tage schweren Herzens dazu durchringen, die populäre Waldweihnacht im kommenden Dezember nicht abzuhalten.

Via Telefon und WhattsApp-Gruppe wurde letztendlich diese Entscheidung getroffen. "Die derzeitige weltweite Situation lässt uns keine andere Wahl. Die Durchführung wäre unverantwortlich", sagt Lindinger als Begründung.

Hätte der beliebte Markt allen Widrigkeiten zum Trotz stattfinden sollen, müsste unverzüglich mit der umfangreichen Organisation begonnen werden. An vorderster Front wäre das Gelände aus dem Dornröschenschlaf erweckt worden. Schausteller wären gefordert, ihre Stände mit abwechslungsreichen Angeboten an Bastel- oder Handarbeiten zu bestücken. Unmengen an Speisen und Getränken gelte es zu ordern. Und nicht zuletzt begännen die Proben der lokalen Musikgruppen sowie die des Christkindes mit seiner himmlischen Engelschaar für zahlreiche Auftritte.

Gleich mehrere Risiken galt es für die Feuerwehr abzuwägen: Forsthart wollte auf keinen Fall als nächster Hotspot in die Geschichte der Corona-Pandemie eingehen. Die Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit potentieller Gäste habe allerhöchste Priorität. Und selbst das ausgeklügelste Hygienekonzept wäre kein Garant, wie viele Besucher den Gefahren die Stirn böten und sich auf den Weg zur Waldweihnacht machten. Ein herber finanzieller Verlust drohte dann zu Buche zu schlagen.

Die Verantwortlichen bauen auf das Verständnis in der Bevölkerung. So wie es auch das "Gäubodn Gschwerl", alte Bekannte durch ihre Auftritte in vergangenen Jahren, der Freiwilligen Feuerwehr Forsthart entgegenbrachte. Deren für heuer geplante Darbietung wurde kurzerhand in den Advent 2021 verschoben.

Als schwacher Trost bleibt, dass sich die Hartler in "guter Gesellschaft" befinden: Fast alle bayerischen Orte, darunter so legendäre Märkte wie in Nürnberg oder Halsbach, haben sich inzwischen offiziell der Pandemie gebeugt und ihre Termine abgesagt.

− bs