Osterhofen
Versorgung mit Wasser gesichert

Stadtwerke verbinden zwei Teilnetze – Absicherung für den Notfall – 630 000 Euro investiert

20.07.2022 | Stand 21.09.2023, 0:20 Uhr

Wie die Versorgung mit Wasser für die Zukunft gesichert wird, erläuterten von den Stadtwerken Werkleiter Reinhold Seidl (v.l.) und Thomas Horneck, Bürgermeisterin Liane Sedlmeier sowie die Bauleiter Thomas Enderle (Ingenieurbüro Kienlein), Wilhelm Ochsenbauer und Stephan Themel (beide Fa. Kroiss Tiefbau). −Foto: gs

Mehr Sicherheit in der Wasserversorgung bringt ein aktuelles Projekt der Stadt und der Stadtwerke Osterhofen: Mit zwei neuen Leitungen werden die beiden Teilnetze der Wasserversorgung verbunden. Sollte ein Übergabeschacht ausfallen, können sich künftig die beiden Netze gegenseitig versorgen, erläuterte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier gestern beim Pressetermin. Investiert werden dafür 630000 Euro.

Angesichts der allgemeinen Diskussion über ausreichende Trinkwasserversorgung, haben die Stadtwerke Osterhofen auch die eigene Situation überprüft. Die Dörfer sind ausreichend mit Abgabeschachten versorgt, stellt Werkleiter Reinhold Seidl fest. Nicht aber die Ortsteile Osterhofen und Altenmarkt, für die es gemeinsam nur einen Übergabeschacht gibt.

Osterhofen, Altenmarkt und Ruckasing werden seit 2018 von Waldwasser aus dem Wasserpumpwerk Moos versorgt. Sie bilden das südliche Teilnetz der Wasserversorgung. Das Wasser wird vom Schacht in den Wasserturm Altenmarkt gefördert, der als ausgleichender Puffer bei Schwankungen im Zulauf oder in der Entnahme dient und so einen ausreichenden Versorgungsdruck erzeugt. Grundsätzlich weist das südliche Teilnetz viele Maschen auf, lediglich einzelne Anwesen und Teile von Ruckasing sind mit Stichleitungen erschlossen.

Das nördliche Teilnetz bilden die Ortsteile Aicha Haardorf, Blindmühl, Niedermünchsdorf und Mühlham. Hier erfolgt die Einspeisung von Waldwasser über den Schacht in Aischa. Das Wasser stammt von der Trinkwassertalsperre Frauenau.

Die beiden Netze sind nicht miteinander verbunden – dies wurde als Schwachpunkt erkannt. Denn fällt ein Übergabeschacht aus, so wäre die Versorgungssicherheit nicht mehr gegeben, erläutert Reinhold Seidl.

Deshalb wurde das Ingenieurbüro Kienlein in Buch am Erlbach beauftragt. Die Experten untersuchten verschiedene Varianten wie Verbindung der beiden Teilnetze, eine zusätzliche Einbindung bei Waldwasser sowie die Errichtung eines neuen Trinkwasserspeichers mit Pumpwerk und Netzersatzanlage. Als beste Lösung stellte sich der Verbund der beiden Teilnetze heraus: Er verbessert die Versorgungssicherheit und kompensiert sowohl den Ausfall eines Schachtes als auch einen Rohrbruch, erläutert der Werkleiter. Überprüft wurde auch, dass sich das Trinkwasser aus den beiden Quellen – Pumpwerk Moos und Trinkwassertalsperre Frauenau – kompatibel ist.

Die Verbindung erfolgt über zwei Trassen: Ruckasing – Mühlham läuft über 1,5 Kilometer entlang der Kreisstraße DEG28 und im Ortsbereich Mühlham; Osterhofen – Niedermünchsdorf erfolgt über 700 Meter entlang der Bundesstraße B8. Während bei Letzterer die Leitung im Spülbohrverfahren verlegt wurde, nutzte man für die Strecke zwischen Ruckasing und Mühlham das Pflugverfahren, informiert Bauleiter Thomas Enderle vom Ingenieurbüro Kienlein.

Für die Verlegung wurde ein zwei Meter hohes Pflugschwert eingesetzt und das PEHD-Rohr mit 15 cm Innendurchmesser gleich in einem Arbeitsgang verlegt. Vorteil des Spülbohrverfahrens ist es, dass das Erdreich nicht über die ganze Trasse aufgerissen wird. Das Wasserwirtschaftsamt hatte nahe der Donau aber Bedenken wegen des Hochwasserschutzes. Beim Pflugverfahren wird der Boden im Anschluss wieder verdichtet.

Die Verlegung erfolgte komplett auf öffentlichen Grund, allerdings musste zur Umsetzung Privatgrund betreten und befahren werden. Dass dies problemlos möglich war, dafür dankten den Anwohnern neben Enderle auch die beiden Bauleiter der ausführenden Baufirma Kroiss Tiefbau aus Roßbach, Wilhelm Ochsenbauer und Stephan Themel sowie Bürgermeisterin Sedlmeier, Werkleiter Seidl und Abteilungsleiter Thomas Horneck von den Stadtwerken.

Begonnen wurde mit den Arbeiten Ende Juni. Der Abschluss ist für Ende Oktober geplant, führt Werkleiter Seidl an: Dann ist die Versorgung mit Trinkwasser für die Zukunft gesichert.

− gs