Mit Sportsgeist Gutes tun und der Pandemie trotzen: Die Kinder sind an der Spitze gelaufen. Kickbox-Weltmeisterin Julia Irmen gab am Mittwochabend im Stadion das Startsignal zum Spendenlauf für den achtjährigen Philipp. Dazu aufgerufen hatte der Verein "Schützen-Hilfe" aus Vilshofen, vertreten durch die Organisatoren Reinhard Leberfing, Andreas Achatz, Andreas Werner und Anita Haban.
In nur 16 Monaten hat die "Schützenhilfe" einen sechsstelligen Betrag für verschiedene wohltätige Zwecke gesammelt. "Schützenhilfe=Zamhoidn", steht auf der Webseite des Vereins zu lesen. "Die Schützen-Hilfe ist wie ein großes Räderwerk, das ineinandergreift", dankte Reinhard Leberfing den zahlreichen Helfern, darunter Alexander Frensch von der Spielvereinigung Osterhofen.
Das Schicksal des achtjährigen Philipp berührt: Aufgrund einer angeborenen Gefäßfehlbildung erlitt der Bub im Februar 2020 einen Hirnblutung. Mehrere Schlaganfälle folgten. Nach dem künstlichen Koma kämpft der willensstarke Junge sich wieder Stückchen für Stückchen ins Leben zurück. Nach dem Aufwachen konnte er weder atmen noch sprechen. Mit dem Erlös des Spendenlaufs solle ein Therapiefahrrad angeschafft werden, wie der Verein auf seiner Webseite mitteilt.
Binnen weniger Tage war der Spendenlauf organisiert. Der jüngste Läufer war gerade fünf Jahre alt, der älteste war mit 87 Jahren Georg Reischl, der den Weltmeistertitel im Orientierungslauf nach Osterhofen geholt hatte. Mit dem Ultra-Marathonläufer Frank Reichl aus Deggendorf war ein erfahrener Spendenläufer am Start. Ein passionierter Läufer ist auch der bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler. Er blickt auf ein läuferisch aktives Jahr zurück: "Jeden Tag 10 bis 15 Kilometer", strahlte er und kündigte lachend an, noch ein paar Runden mehr zu laufen. Die Teilnahme am Spendenlauf machte ihm sichtlich Spaß.
Mit Laufen halten sich auch weitere Sportskanonen fit, die beim Spendenlauf dabei waren, darunter der Osterhofener Unternehmer und Stadtrat Fritz Gößwein, Deggendorfs 3. Bürgermeister Renate Wasmeier und Reporter Bernhard Fleischmann von Niederbayern TV. "Fleischi" hatte besondere Schützenhilfe mitgebracht: Sein Kamerateam durfte vollbepackt mitlaufen und ihm den Weg leuchten.
− mik
