Haardorf
Pastoralreferentin Verena Utz und Diakon Stefan Jell basteln mit Kindern Nistkästen für Vögel

19.04.2022 | Stand 20.09.2023, 22:33 Uhr

Alois Dorfmeister befestigt einen Nistkasten am Baum am Bolzplatz.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) für die Landkreise Deggendorf und Straubing hat in Zusammenarbeit mit dem Referat der Ministranten im Pfarrverband Osterhofen eine Wildlebensraumberatung durchgeführt. Im Jugendheim "Alte Schule" konnten die Ministranten unter Anleitung von Alois Dorfmeister vom AELF Nistkästen zusammenbauen.

Dorfmeister erklärte, dass es notwendig ist, den Vögeln Lebensraum zu geben, weil oft Orte zum Brüten fehlen, Feinde überhand nehmen oder es nicht die passende Nahrung gibt. Landschaftselemente der 70er Jahre seien verschwunden, die Felder durch Flurbereinigungen immer größer geworden, Ställe seien verschlossen und Haustiere beanspruchten größere Lebensräume. Es komme oft zu Nahrungsmangel, weil Kräuter, Stauden und Hecken weniger werden. "Auch den Misthaufen gibt es nicht mehr", berichtete Dorfmeister. Ebenso bedeute der Klimawandel großen Stress für die gesamte Natur. Vögel hätten aber gegenüber Pflanzen den Vorteil, dass sie mobil sind und in andere Regionen ausweichen können.

Es gibt laut Dorfmeister freiwillige Maßnahmen im Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms, wie das Anlegen von Blühflächen und Gewässerrandstreifen und den Schnittzeitpunkt auf Wiesen im Wiesenbrüterprogramm zu verschieben. Ein weiterer Beitrag zum Naturschutz ist es, Nistkästen zu bauen.

Pastoralreferentin Verena Utz und Diakon Stefan Jell nahmen mit den Ministranten dieses Angebot gerne an. Sie sehen darin einen Bezug zur Schöpfungsgeschichte im Alten Testament. Darin schuf Gott am fünften Tag die Vögel. Diese Bibelstelle betrachteten sie gemeinsam im alten Klassenzimmer und stellten Beziehungen zur Wirklichkeit her.

Alois Dorfmeister veranschaulichte den Jugendlichen, was beim Aufhängen der Nistkästen zuhause beachtet werden sollte: Damit die Vögel vor Mardern und Katzen geschützt sind, empfiehlt er, die Kästen in einer Höhe von 1,80 Meter an einem Baum in südöstlicher Ausrichtung mit einem Alu-Nagel anzubringen. Zur Demonstration stieg Dorfmeister auf eine Leiter und befestigte einen Nistkasten an einem Baum am Bolzplatz in der Nähe der "Alten Schule". Es bleibt nun zu hoffen, dass Kohl- und Blaumeisen, Stare oder Spatzen einziehen und brüten.

− sr