Osterhofen
Frische Ideen für die künftige Stadtentwicklung

Stadtrat für Machbarkeitsstudie und Erarbeitung eines neuen Konzepts

21.01.2022 | Stand 21.09.2023, 23:47 Uhr

Wie soll sich Osterhofen künftig entwickeln? Dazu will die Stadt nach zwölf Jahren nun ein neues Gutachten in Auftrag geben. Der Stadtrat stimmte dafür. −Foto: gs

Gemüse und Fleisch sowie allerhand mehr von Landwirten und Erzeugern aus der Region: Das soll es in einer regionalen Markthalle in Osterhofen geben. Wie, wo und ob das dauerhaft möglich ist, soll in einer Machbarkeitsstudie erarbeitet werden. Diese beschloss der Stadtrat am Donnerstag mit 18:7 Stimmen. Zudem votierte das Gremium einhellig für die Erarbeitung eines zukunftsweisenden Einzelhandelskonzepts.

Vorausgegangen war aber die Evaluation des Innenstadt-Entwicklungskonzepts, das die Beratungsfirma CIMA 2009 aufgestellt hatte. Denn in der Stadtratssitzung im Oktober hatten einige Stadträte Studien und Konzepte als "zu teuer" und "überflüssig" bezeichnet: Da könne man "den Ordner von CIMA herausziehen" und das Geld in die Umsetzung dieser Projekte stecken.

Das wollte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier nicht so stehen lassen: "Mit dieser Aussage wird die langjährige erfolgreiche Arbeit unseres Stadtmarketingvereins und die Arbeit von Geschäftsführerin Doris Dick in Misskredit gebracht." Das CIMA-Gutachten sei in vielen Teilen umgesetzt worden, sogar Vertreter der IHK hätten bestätigt, "dass wir mittlerweile mehr Kaufkraft nach Osterhofen ziehen, als wir abgeben müssen." Dass in Gutachten viel versprochen worden, es aber bei den Ideen geblieben sei, das widerlegte die Bürgermeisterin anhand der Projekte, die mit der "ILE Donauschleife" realisiert wurden wie Vitalitäts-Check, Studie zum Bewässerungsmanagement für die "Osterhofener Platte" oder Multifunktionsgartenhaus fürs Bürgerhaus Wisselsing. Die Bürgerhäuser in mehreren Ortsteilen wurden mit "Leader" bezuschusst, ebenso der Fitnessparcours im Stadtpark und der Allwetterplatz der SpVgg Osterhofen.

Im Anschluss stellte Stadtmarketingreferent Benjamin Alber eine gründliche Auswertung des CIMA-Konzepts vor. Unterteilt in 32 Themenbereiche führte er die Maßnahmen auf, die bereits umgesetzt wurden oder inzwischen zur laufenden Arbeit in der Stadtverwaltung gehören – von aktuellen Daten zu Leerständen auf der OHO-Homepage über das 2017 neu entwickelte Konzept für den Wochenmarkt bis hin zur OHO-Leistungsschau. Die Liste war durchaus lang.

Auf dieses zwölf Jahre alte Konzept könne man nun aufbauen und Veränderungen mit einfließen lassen, führte Benjamin Alber aus und warb dafür, der neuen Analyse zuzustimmen. Auch Bürgermeisterin Sedlmeier plädierte für die neuen Förderprojekte, diese seien wichtig für die Stadt. In den vergangenen Jahren habe man massiv davon profitiert und vieles umsetzen können.

Die Reaktionen der Stadträte waren sehr unterschiedlich. Christoph Frömel sagte, seit 15 Jahren habe sich nichts verändert, das Ergebnis des Konzepts sei "ein Totalversagen". Karl-Heinz Hierzegger hingegen zeigte sich von den vorgestellten Maßnahmen beeindruckt. Allerdings schätze er die Arbeit von OHO so hoch, dass das Stadtmarketing seiner Meinung nach genügend Wissen habe, um selbst eine Markthalle aufzubauen. Auch schlug er die Einführung von Abendmarkt, "Facherlgeschäft" (mit vermietbaren Fächern für das Angebot von Hobbykünstlern) oder Kleintiermarkt vor. Petra Weileder plädierte für einen Hundespielplatz. Diesen werde man in der nächsten Sitzung behandeln, so Sedlmeier. Mario Kaiser wandte ein, frische Ideen müssten Profis erarbeiten, die wissen, was funktioniert.

Während die Abstimmung für das Einzelhandelskonzept einstimmig ausfiel, stimmte die SPD-Fraktion gegen die Machbarkeitsstudie: Für eine Markthalle gebe es nur eine Möglichkeit, meinte Thomas Etschmann: "Da braucht es nur einen Telefonanruf und das kostet nicht 10000 Euro". Sedlmeier wandte ein, es stecke mehr dahinter. Die Halle solle langfristig etabliert werden und "kein Benefizgeschäft" werden.

− gs