Spatenstich für die Unterführung bei Halbmeile

Zunächst wird gerodet – Sichere Querung für Fußgänger und Radler

17.12.2021 | Stand 22.09.2023, 0:17 Uhr

Als Vorbereitung auf die eigentlichen Bauarbeiten werden Bäume gerodet. Der neue Weg führt mit leichtem Gefälle nach unten und dann – etwa dort, wo der Bagger steht – schräg unter der Staatsstraße in Richtung Oberdorf. −Fotos: Gabriel

Die Arbeiten zum Bau einer Fuß- und Radwegunterführung unter der Staatsstraße bei Halbmeile haben begonnen. Die Stadt, das Staatliche Bauamt Passau und das Planungsbüro haben am Freitag den symbolischen ersten Spatenstich begangen. Das Vorhaben wird von der Stadt geplant und umgesetzt, die Kosten von 885000 Euro bezahlt komplett der Freistaat.

Eigentlich war der Spaten das falsche Werkzeug, besser wäre ein symbolischer Hieb mit einer Axt gewesen. Denn im Augenblick laufen die Rodungsarbeiten, die außerhalb der Nist- und Brutzeit der Vögel erfolgen müssen. Gegraben wird erst ab dem Frühjahr.

Durch die Unterführung werden Oberdorf und Seebach kreuzungsfrei an den Radweg aus Deggendorf angebunden. Dazu wird ein 2,5 bis 3,5 Meter breiter Weg von Halbmeile nach Oberdorf gebaut, der die Staatsstraße unterquert. Alle Steigungen betragen maximal sechs Prozent, die Verbindung gilt damit als barrierefrei.

Bei der Planung durch das Deggendorfer Büro Kiendl & Moosbauer ist die ungünstige Lage der Bushaltestelle in Fahrtrichtung Deggendorf aufgefallen: Wer diese aus Halbmeile erreichen will, muss die stark befahrene Staatsstraße überqueren. Deshalb wird die Haltestelle Richtung Oberdorf verlegt, damit sie sicher über die Unterführung erreicht werden kann.

Weil die Staatsstraße zwischen Hengersberg und Deggendorf eine wichtige Umleitung für die A3 ist, müssen die Bauarbeiten ohne eine Sperre funktionieren. Deshalb wird im Frühjahr als erstes eine zweispurige Behelfsumfahrung der Baustelle geschüttet. Die Autofahrer werden von den Bauarbeiten also so gut wie gar nicht betroffen sein. Der eigentliche Bau der Unterführung soll etwa vier Monate dauern. Zum Abschluss wird im Herbst nach den Vorgaben der Unteren Naturschutzbehörde neu bepflanzt.

Der Spatenstich war für Robert Wufka, den Chef des Staatlichen Bauamts Passau, der letzte vor seinem Ruhestand. Wufka, der in Deggendorf wohnt und in Passau arbeitet, sagte, er fahre die Strecke seit vielen Jahren und habe sich oft gedacht: "Das ist eine ungute Stelle." Nun werde dafür eine gute Lösung gefunden. Auch die Arbeitsteilung sei gut: Das Staatliche Bauamt hätte die Kapazitäten für die Planung und Umsetzung nicht, aber es habe die Mittel des Freistaats, mit denen die Umsetzung durch die Stadt finanziert werden kann.

OB Moser hatte für Wufka zum Abschied einen Spaten mit dem Namen dabei. Nach vier Jahrzehnten mit ersten Spatenstichen sei dies nun der erste Spaten, den er mit nach Hause nehme, sagte Wufka. "Die Politiker waren immer schneller."

− stg