Deggendorf
Semesterstart an der THD: "Darfichrein" erfasst jeden

01.10.2020 | Stand 18.09.2023, 4:54 Uhr

Aufwändige Technik wurde gestern aufgefahren, um die Willkommensveranstaltung des Studentischen Konvents an die Erstsemester zu übertragen. Erst am Nachmittag kamen diese persönlich in ihre Fakultäten. −Foto: THD

Überwiegend an den Bildschirmen zu Hause sind die Studierenden der THD am Donnerstag ins Wintersemester gestartet. Ähnlich wie auch an anderen Hochschulen und Universitäten sind die Studierenden der höheren Semester wegen der Corona-Pandemie hauptsächlich digital dabei. Alle, die gestern neu ins Studium gestartet sind, werden dagegen die kommenden Monate so viel wie möglich auf dem Campus sein: So möchte man ihre Bindung zur Hochschule und untereinander aufbauen und stärken.

Unter den insgesamt 7941 jungen Leuten, die in Deggendorf und im European Campus Rottal-Inn in Pfarrkirchen studieren, sind 2336 Erstsemester. Das sind deutlich mehr als bisher, bestätigt Pressesprecherin Theresa Kappl: "Wir haben heuer viel mehr Bewerbungen bekommen als sonst." Warum das so ist, kann man noch nicht sagen. Etwa drei Viertel der Neuen, rund 1700 Studierende, starten in Deggendorf.

Sie sind Donnerstagvormittag in einer Veranstaltung des Studentischen Konvents zunächst virtuell begrüßt worden: Die Videobotschaften von Wissenschaftsminister Bernd Sibler, THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber, OB Christian Moser, dem Studentischen Konvent sowie den Einrichtungen der Hochschule – Zentrale Studienberatung, Career Service, International Office und mehr – warteten am heimischen Rechner auf die Neuen. Nach einer Vorstellung der studentischen Vereine und einer virtuellen Führung über den Campus ging es für die meisten am Nachmittag tatsächlich erstmals in die Räume der Fakultäten.

Auf dem Campus setzt die Deggendorfer Hochschule das Rahmen-Hygienekonzept um, das die bayerischen Hochschul-Präsidenten zusammen mit den Staatsminsterien für Wissenschaft und Kultus sowie für Gesundheit und Pflege ausgearbeitet haben. "Die THD hat darauf aufbauend ein eigenes, ausführliches Gesamt-Hygienekonzept entwickelt", erklärt Theresa Kappl.

Demnach gilt in allen Gebäuden Maskenpflicht und es ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern untereinander einzuhalten. Gruppenansammlungen sind verboten. In den dafür extra ausgemessenen Hörsälen sind nur etwa die Hälfte, teils auch weniger, der Sitzplätze benutzbar. Schilder an den Eingängen informieren darüber, welche Plätze besetzt werden dürfen. Da so jeder rundum 1,5 Meter Abstand hat, kann sitzend die Maske abgenommen werden.

Zum Nachverfolgen möglicher Infektionsketten ist die Software "Darfichrein" entwickelt worden: Beim Betreten eines Hörsaals, eines Labors, eines Seminarraums oder ein Servicebüros müssen sich die Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden per QR-Code registrieren. Die verschlüsselt gespeicherten Daten werden jeweils nach einem Monat gelöscht.

Das gilt natürlich auch für die Studierenden in höheren Semestern, wenn sie zu ihren Labor- und Rechnerpraktika auf den Campus kommen. Dass all diese Regeln und auch die Anweisungen zur Raumbelüftung eingehalten werden, werde mehrmals täglich kontrolliert, so Theresa Kappl.

Insgesamt 2306 ausländische Vollzeit-Studierende besuchen die THD, ein großer Teil davon die englischsprachigen Vorlesungen am European Campus. Für sie wird besonderer Wert auf Online-Studienangebote gelegt – denn wegen der Pandemie haben viele kein Visum bekommen und konnten nicht einreisen.

Corona ist es auch geschuldet, dass heuer statt der sonst 120 Gaststudenten, die aus der ganzen Welt für ein Semester an die THD kommen, in diesem Wintersemester nur 30 da sind. Das liegt dem International Office zufolge nicht nur an fehlenden Visa, sondern auch daran, dass die insgesamt 190 weltweiten Partner-Hochschulen bei der Bewerbung besonders vorsichtig waren. Auch einige bayerische Hochschulen haben sich für das Wintersemester ganz gegen einen Studierenden-Austausch entschieden. Deggendorf versteht sich als eine der internationalsten Hochschulen in Bayern und wollte nicht darauf verzichten. Aber auch für die Gaststudenten, die zum Teil virtuell und zum Teil vor Ort unterrichtet werden, gilt ein Hygienekonzept: Wer aus einem Risikogebiet kommt, musste einen negativen Corona-Test und ein ärztliches Attest vorlegen, dass er keine Covid-19-Symptome hat.

− kw