Großes Straßenbauprojekt
Sechsspuriger A3-Ausbau in Niederbayern: Heiße Phase beginnt

Planfeststellungsantrag übergeben

08.04.2022 | Stand 22.09.2023, 3:03 Uhr

Nächster Schritt für den A3-Ausbau: Regierungspräsident Rainer Haselbeck (v.l.), Verkehrsminister Christian Berneiter, Stefan Pritscher, Leiter der Außenstelle Niederlassung Südbayern Autobahn GmbH, und Helmut Maier, Geschäftsbereichsleiter Planung Außenstelle Deggendorf, mit den Unterlagen zum Planfeststellungsantrag. −F.: Verkehrsministerium

Was lange währt, wird endlich gut. Das "größte Straßenbauprojekt in Niederbayern", der sechsspurige Ausbau der A3 bei Deggendorf, geht in die nächste Phase.



Bayerns Verkehrsminister Christian Berneiter (CSU) und Regierungspräsident Rainer Haselbeck freuten sich über den offiziellen Antrag auf Planfeststellung, sozusagen den "Baugenehmigungsantrag", des sechsstreifigen Ausbaus der A3. Das verkündete die Regierung von Niederbayern am Freitag in einer Mitteilung.

Donaubrücke ist "am Ende ihrer Lebensdauer"

Stefan Pritscher von der Autobahn GmbH Südbayern überreichte fünf Ordner mit Planunterlagen. Die Regierung von Niederbayern wird nun als zuständige Planfeststellungsbehörde das Genehmigungsverfahren einleiten.

Christian Bernreiter sieht das nun beginnende Verfahren positiv: "Ich freue mich, dass es beim Ausbau der A3 zwischen Deggendorf und Hengersberg mit dem Antrag auf Planfeststellung nun vorwärts geht. Die derzeitige Donaubrücke, die im Zuge des Ausbaus durch einen Neubau ersetzt werden soll, ist am Ende ihrer Lebensdauer angelangt." Bernreiter hoffe auf "ein schnelles Verfahren und dass es keine Verzögerungen durch Klagen gibt", damit zügig mit dem Bau begonnen werden könne. Der Anteil des Schwerlastverkehrs sei in diesem Bereich der Autobahn ausgesprochen hoch und mache einen Ausbau unumgänglich, so der Verkehrsminister, "da durch den sanften Ausbau der Donau ohne Staustufen auch nicht genügend Güterverkehr auf die Wasserstraße verlagert werden kann, um hier eine signifikante Entlastung zu erreichen. Durch den Ausbau wird der Streckenabschnitt aber nicht nur leistungsfähiger, sondern für alle Verkehrsteilnehmer auch sicherer, wovon schließlich die ganze Region profitiert."

"Straßenbauprojekt der Superlative"

Als "ein Straßenbauprojekt der Superlative", bezeichnete auch Regierungspräsident Rainer Haselbeck den A3-Ausbau. "Die A3 ist die Hauptverkehrsader aus Südosteuropa nach Deutschland und darüber hinaus eine wichtige Achse für den europäischen Verkehr. Der Ausbau ist insbesondere auch für die wirtschaftliche Entwicklung Niederbayerns von großer Bedeutung – er stärkt unsere Oberzentren Deggendorf und Plattling", betont Haselbeck.

Schwerverkehranteil von 27 Prozent prognostiziert

"Bei unseren vielen Terminen vor Ort wurde uns immer wieder gesagt, wie wichtig die schnelle Umsetzung des Projekts für die ganze Region ist", bestätigt auch Stefan Pritscher.

Der sechsstreifige Ausbau ist seit Dezember 2016 im Bundesverkehrswegeplan 2030 im "Vordringlichen Bedarf" eingestuft und erstreckt sich mit einer Länge von etwa 10,7 Kilometern über die Große Kreisstadt Deggendorf und die Gemeinde Niederaltaich bis zum Markt Hengersberg. Die genehmigten Kosten liegen bei rund 307 Millionen Euro. Die durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge zwischen dem Autobahnkreuz Deggendorf und der Anschlussstelle Hengersberg lag im Jahr 2017 bei 58.700 Fahrzeugen innerhalb von 24 Stunden mit einem Schwerverkehrsanteil von rund 20 Prozent. Für das Jahr 2035 wird eine durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge von 64.000 Fahrzeugen mit einem Schwerverkehrsanteil von rund 27 Prozent vorhergesagt. Kernstück der Maßnahme ist der Neubau der etwa 900 Meter langen Donaubrücke bei Deggendorf.

− pnp