Dr. Jörg Cuno (49) ist mit ganzem Herzen Palliativmediziner. Mit der PNP spricht der Chefarzt des Palliativmedizinischen Zentrums am Deggendorfer Klinikum über Abschiednehmen und gutes Sterben in Corona-Zeiten.
"Wenn ich mir aber jetzt die letzten Wochen und Monate ansehe, wo es um die Begleitung der Covid-Patienten ging, dann sehe ich einen ganz großen Handlungsbedarf", sagt Cuno. Seiner Ansicht nach würden viele Menschen unnötig in die Klinik eingewiesen statt sie ambulant zu betreuen. "Sie gehen rein und können sich eigentlich am Klinik-Eingang von ihrer Familie verabschieden, weil sie gar nicht wissen, ob sie die wiedersehen. Ist man erst einmal im Klinikkonzept verhaftet, dann ist man an alle Hygiene-, Abstands- und Sicherheitsregelungen gebunden."
Zusammen mit Kollegen hat Cuno elf Thesen zur Palliativversorgung unter Corona-Bedingungen aufgestellt und eine Petition gestartet. Diese hat der Palliativmediziner auch an den Bundesgesundheitsminister Jens Span sowie an das bayerische Gesundheitsministerium geschickt.