Larissa Aichinger sieht keine Frau mehr, wenn sie in den Spiegel schaut. Sie sieht ein "entstelltes Monster", sagt sie. Die Arme lappig, die Beine gewaltig und dellig. Das Gesicht aufgedunsen. Schuld daran ist nicht, wie ihr viele Menschen nachsagen, die Maßlosigkeit beim Essen. Die 27-Jährige leidet an Lipödem im Stadium III, einer krankhaften Fettvermehrung. Nur eine Fettabsaugung bringt noch Heilung. Über 90.000 Euro kostet diese - und wird nicht von der Krankenkasse bezahlt. Deshalb hat die junge Frau aus Buchhofen (Landkreis Deggendorf) online eine Fundraisingkampagne gestartet und hofft auf Unterstützung.
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Mit 27 ist Larissa Aichinger schwerbehindert und pflegebedürftig, bei alltäglichen Dingen angewiesen auf Mama Monika und Papa Stefan. Immer öfter bekommt sie einen Schub, bei dem sich ihr Körperumfang innerhalb von drei Monaten um 18 Zentimeter vermehrt. Durch das Fett platzt ihre Haut auf, blutet stark und heilt kaum noch. Teilweise kann sie nicht mehr gehen, braucht einen Rollstuhl. Ans Arbeiten ist nicht zu denken. Die gelernte Bürokauffrau bezieht Erwerbsunfähigkeitsrente.
Hausarzt: So enorme Lipödem-Ausprägungen noch nicht gesehen
Ihr Hausarzt Dr. Winfried Speer behandle mehr Patientinnen, die an Lipödem leiden, erzählt er. Doch so enorme Ausprägungen wie bei Larissa Aichinger habe der 70-Jährige in seiner ganzen Laufbahn noch nicht gesehen. Der Allgemeinmediziner stellt klar, dass das Übergewicht nichts mit falscher Ernährung zu tun habe und nicht nur ein ästhetisches Problem sei. "Es handelt sich hier um eine schwere Erkrankung, die sich weiter verschlimmern wird. Das Fett wuchert wie ein Krebsgeschwür." Larissa Aichingers letzte Chance ist eine Liposuktion, eine Fettabsaugung. Ein speziell ausgebildeter Lipödem-Chirurg muss in mehreren Eingriffen alle Fettzellen entfernen, dann kehrt die Erkrankung nicht wieder zurück. Eine passende Klinik dafür hat sie bereits in Regensburg gefunden - doch die OP ist teuer. Alles zusammen kostet über 90.000 Euro. Geld, das Larissas Familie nicht hat und von dem die Krankenkasse nichts übernimmt.
Freunde haben Larissa in ihrer Not geraten, über die Online-Spendenplattform "GoFundMe" eine Fundraisingkampagne zu starten. Seit Januar läuft sie. 2700 von fast 92.000 Euro wurden bisher gespendet.
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